FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aussagen von Präsidentin Christine Lagarde zum voraussichtlichen Zinskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) von Dezember gelten nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau weiterhin. "Ich möchte an die Worte von Präsidentin Lagarde bei der Pressekonferenz im Dezember erinnern: Wir sollten davon ausgehen, dass die Zinsen für einige Zeit um 50 Basispunkte angehoben werden müssen. Diese Worte haben weiter Gültigkeit", sagte der Präsident der Banque de France beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos Bloomberg TV.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Dienstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte EZB-Offizielle berichtet, dass die EZB ihre Zinsen zwar noch wie angekündigt im Februar um 50 Basispunkte anheben würde, dass aber für März mit nur noch 25 Basispunkten geliebäugelt werde. Das hatte die Anleiherenditen spürbar sinken lassen.

Im Dezember hatte Lagarde Zinserhöhungen von 50 Basispunkten bis auf weiteres angekündigt, weil aufgrund niedrigerer Anleiherenditen die Realzinsen gesunken waren. Das lief der Absicht der Zentralbank zuwider, die Finanzierungsbedingungen zu straffen und damit Nachfrage und Inflation zu bremsen.

Villeroy de Galhau verwies andererseits darauf, dass die EZB über das konkrete Tempo der geldpolitischen Straffung von Meeting zu Meeting entscheide. "Für Spekulationen darüber, was wir im März tun werden, ist es noch viel zu früh", sagte er. Die nächste EZB-Zinsentscheidung steht am 2. Februar an.

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January 18, 2023 03:54 ET (08:54 GMT)