Die Fähigkeit, Kryptowährungen zu überwachen, ist zu einer großen Sorge für die Regulierungsbehörden geworden, da der aufblühende Markt, der im April eine Rekordkapitalisierung von 2 Billionen Dollar erreicht hat, eine wilde Volatilität und Warnungen der Zentralbanken erlebt hat, dass Investoren ihr letztes Hemd verlieren könnten.
Einzelne Aktien und Derivate sind bereits mit einer eindeutigen Identifikationsnummer versehen, die es den Aufsichtsbehörden und Marktteilnehmern ermöglicht, Risiken aus dem Handel zu identifizieren, zu verfolgen und zu quantifizieren.
Die neuen digitalen Token-Kennungen oder DTIs werden bei der DTI Foundation registriert, einer gemeinnützigen Einheit von Etrading Software, einem Fintech-Unternehmen, das Marktinfrastrukturen bereitstellt.
Da der Krypto-Asset-Sektor an Größe zunimmt, werden die Regulierungsbehörden und der Markt Identifikatoren benötigen, um ihn besser zu verfolgen, sagte Sassan Danesh, geschäftsführender Gesellschafter von Etrading Software, gegenüber Reuters.
DTIs werden eine Brücke zwischen traditionellen Wertpapieren und der neuen Token-Welt schlagen, indem sie Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) verwenden, die bis Ende September fertiggestellt werden sollen.
Zu diesem Zeitpunkt wird das DTI-Register offiziell Identifikatoren für die 100 wichtigsten Krypto-Assets und Token vergeben, die mehr als 80 % des aktuellen Kryptomarktes ausmachen und zu denen Bitcoin, Ethereum, Dogecoin und Ripple gehören, so Danesh.
Die Identifikatoren werden es auch einfacher machen, zu vergleichen, welche Börsen die besten Preise für bestimmte Kryptowährungen anbieten, fügte er hinzu.
ISO-basierte Identifikatoren werden bereits für die Meldung von Wertpapier- und Derivatgeschäften an die Aufsichtsbehörden verwendet, um Marktmissbrauch und den Aufbau von Risiken zu erkennen, und Danesh erwartet, dass DTIs zu einer ähnlichen Anforderung für Kryptotransaktionen führen werden.
"Wir sehen auf jeden Fall, dass es ein regulatorisches Mandat für die Meldung von digitalen Vermögenswerten geben wird, und das wird allein durch die Größe des digitalen Marktes angetrieben, der von den Regulierungsbehörden nicht mehr ignoriert werden kann", sagte Danesh.
Angesichts der Zeit, die benötigt wird, um die DTIs in den Märkten zu verankern, wäre wahrscheinlich Ende 2023 der früheste praktische Termin für die Einführung einer Meldepflicht, fügte er hinzu.
Die IT-Systeme der Großanleger verweisen bereits auf ISO-basierte Identifikatoren, und die Hinzufügung von DTIs würde keine größere Neukalibrierung bedeuten, was die Aufnahme digitaler Vermögenswerte erleichtern würde.
"Wenn die Finanzinstitute digitale Vermögenswerte in den Bereich der Anlageklassen, mit denen sie handeln wollen, aufnehmen wollen, wollen die Compliance-Beauftragten keine völlig neuen Richtlinien entwickeln", sagte Danesh.
"Hier kommt der DTI ins Spiel, der zur gleichen Familie von ISO-Normen gehört."
