BERLIN (Dow Jones)--Im neuen Jahr werden nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die meisten Steuerzahler höher belastet als noch 2023. Insbesondere Gering- und Durchschnittsverdiener müssen demnach mehr an den Staat abtreten. "Die Sozialbeiträge steigen, CO2 kostet mehr und auch die Mehrwertsteuer in der Gastronomie kehrt auf ihr ursprüngliches Niveau von 19 Prozent zurück, ebenso die Mehrwertsteuer für Gas", erklärte das Institut. Außerdem müsse aufgrund steigender Netzentgelte mehr für Energie gezahlt werden. All dem stehe die steuerliche Entlastung bei der Einkommenssteuer gegenüber. Unter dem Strich zahle ein Single mit einem Jahresbruttoeinkommen von 50.000 Euro auf das Jahr gerechnet 40 Euro mehr Steuern und Abgaben.

Die Auswertung mache deutlich, "dass Gutverdiener besser als andere davonkommen". Eine Familie mit zwei Kindern und einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen von 130.000 Euro habe am Ende des Jahres 262 Euro mehr, eine Familie mit 42.000 Euro Jahreseinkommen 33 Euro weniger. Besonders hart treffe es Alleinerziehende mit einem Kind: Nach den IW-Berechnungen kommt eine alleinerziehende Person mit einem Jahresbruttoeinkommen von weniger als 36.000 Euro auf ein Minus von 144 Euro. "Ein Klimageld, das die Ampel ohnehin als Kompensation für den steigenden CO2-Preis vorgesehen hatte, wäre jetzt wichtig, um auch geringe Einkommen angemessen zu entlasten", mahnten die Ökonomen.

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January 02, 2024 06:14 ET (11:14 GMT)