Das deutsche Wirtschaftsministerium hat am Mittwoch sein Konzept zur Schaffung eines Marktes für klimafreundliche Produkte vorgestellt. Deutschland will bis 2045 kohlenstoffneutral werden und sucht nach Wegen, die Emissionen in seiner Stahl-, Zement- und Chemieindustrie zu senken.

Zusätzlich zu den Subventionen, mit denen die Regierung energieintensive Unternehmen bei der Umstellung auf eine umweltfreundliche Produktion unterstützt, will Berlin die Nachfrage nach Gütern steigern, die mit einem geringeren Treibhausfußabdruck hergestellt werden und in der Regel teurer sind als konventionell hergestellte Produkte.

Das Konzept umfasst branchenspezifische Definitionen von klimafreundlichem Stahl, Zement, Ethylen und Ammoniak sowie ein Kennzeichnungssystem für diese Definitionen.

"Unsere Vision ist die Windturbine aus grünem Stahl, die auf einem Fundament aus grünem Zement basiert, und das Elektroauto, das nicht nur CO2-frei fährt, sondern auch aus grünem Stahl hergestellt ist", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Das Ministerium sagte, dass die Festlegung von Quoten für grüne Güter für das öffentliche Beschaffungswesen, das 15 % der größten europäischen Volkswirtschaft ausmacht, ein mögliches Instrument ist, um grüne Märkte voranzutreiben, bis sie ab 2045 in Deutschland und bis 2050 in Europa zum Standard werden.

Auf europäischer Ebene will das Ministerium verbindliche Anforderungen für die Emissionen von Rohstoffen und Produkten einführen. (Bericht von Riham Alkousaa, Bearbeitung durch Madeline Chambers)