Im dritten Quartal 2015 verringerten sich die Finanzaktiva der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet insgesamt auf 9 037 Mrd € gegenüber 9 069 Mrd € im Vorquartal. Im selben Zeitraum stieg der Bestand an versicherungstechnischen Rückstellungen - den wichtigsten Verbindlichkeiten der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen - von 7 447 Mrd € auf 7 524 Mrd €. Verantwortlich hierfür war zum Teil eine Zunahme der transaktionsbedingten Veränderungen um 42 Mrd €.
(in Mrd €; nicht saisonbereinigt; Bestände am Ende des Berichtszeitraums; transaktionsbedingte Veränderungen im Berichtszeitraum)
Bestände | Transaktions- bedingte Verände- rungen1 | ||||
2014 | 2015 | Bestände | |||
Q4 | Q1 | Q2 | 2015 Q3 | ||
Finanzaktiva insgesamt | 8 850 | 9 431 | 9 069 | 9 037 | - |
Versicherungstechnische Rückstellungen2 | 7 259 | 7 648 | 7 447 | 7 524 | 42 |
Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen | 3 764 | 3 912 | 3 874 | 3 886 | 25 |
Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen | 2 595 | 2 799 | 2 640 | 2 716 | 15 |
Prämienüberträge und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle | 894 | 932 | 933 | 922 | 1 |
1 Angaben zu transaktionsbedingten Veränderungen liegen nur für die versicherungstechnischen Rückstellungen im Euro- Währungsgebiet vor. 2 Versicherungstechnische Rückstellungen umfassen die von Versicherern und Pensionseinrichtungen gebildeten Rückstellungen zur Deckung zukünftiger Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern bzw. Leistungsempfängern, Prämienüberträge im Zusammenhang mit Schadenversicherungen und Rückversicherungen sowie Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle, d. h. die zur Begleichung von Ansprüchen, einschließlich strittiger Forderungen, kalkulierten Auszahlungsbeträge. |
Übersetzung: Deutsche Bundesbank
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Die Aktivseite der aggregierten Bilanz der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet weist aus, dass 41 % der gesamten Finanzaktiva dieses Sektors Ende September 2015 auf Schuldverschreibungen entfielen. Die zweitgrößte Bestandskategorie bildeten Investmentfondsanteile, die 27 % zu den gesamten Finanzanlagen beisteuerten. Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen machten 11 % aller Finanzaktiva aus.
Was die transaktionsbedingten Veränderungen bei den wichtigsten Komponenten der versicherungstechnischen Rückstellungen betrifft, so erhöhten sich die Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen im dritten Quartal 2015 um 25 Mrd €. Die Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen nahmen im selben Zeitraum um 15 Mrd € zu, während bei den Prämienüberträgen und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle im Berichtsquartal ein Plus von 1 Mrd € verzeichnet wurde.
Was die jeweiligen Beiträge der beiden Teilsektoren anbelangt, so betrugen die Finanzaktiva der Versicherungsgesellschaften Ende September 2015 insgesamt 6 898 Mrd €, was 76 % der aggregierten Bilanz des Sektors der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen entspricht. Die Finanzaktiva der Pensionseinrichtungen beliefen sich insgesamt auf 2 139 Mrd €.
Anmerkung:
Weitere Tabellen, Statistiken und methodische Erläuterungen sowie der Veröffentlichungskalender können auf der Website der EZB unter www.ecb.europa.eu/stats/money/icpf/html/index.en.html abgerufen werden.
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Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.
Übersetzung: Deutsche Bundesbank
Abbildung 1 Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen:
Aufschlüsselung nach Art der Versicherungspolice
(in % der gesamten Ansprüche; Ende Dezember 2014)
18,8 % fondsgebunden
81,2 % nicht fondsgebunden
Abbildung 2 Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen:
Aufschlüsselung nach Art des Versorgungssystems
(in % der gesamten Ansprüche; Ende Dezember 2014)
2,7 % Mischsysteme
15,3 % Festbeitragssysteme
82,0 % Festleistungssysteme
Quelle: EZB.
Anmerkung: Fondsgebundene Versicherungen garantieren dem Versicherungsnehmer keine Rendite. Stattdessen hängt die Rendite von der Leistung des zugrunde liegenden Portfolios ab.
In einem Festbeitragssystem werden die Beiträge des Teilnehmers im Voraus festgelegt, die Höhe der Versorgungszahlungen jedoch nicht.
In einem Festleistungssystem werden künftige Versorgungszahlungen im Voraus festgelegt, z. B. auf der Grundlage der Entwicklung des Arbeitslohns und der Beitragsjahre eines Teilnehmers.
Ein Mischsystem ist eine Kombination der beiden beschriebenen Versorgungssysteme.
Tabelle 1 Aktiva und Passiva von Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet
(in Mrd €; nicht saisonbereinigt; Bestände am Ende des Berichtszeitraums1))
2014 Q4 | 2015 Q1 | 2015 Q2 | 2015 Q3 | |
Finanzaktiva insgesamt | ||||
8 850 | 9 431 | 9 069 | 9 037 | |
Bargeld und Einlagen | 738 | 756 | 735 | 720 |
Darunter: Einlagen bei MFIs im Euro-Währungsgebiet | 693 | 699 | 679 | 667 |
Darunter: Einlagen bei Ansässigen außerhalb des Euro-Währungsgebiets | 43 | 55 | 54 | 51 |
Kredite | 515 | 536 | 521 | 528 |
An Ansässige im Euro-Währungsgebiet | 479 | 499 | 485 | 491 |
MFIs | 19 | 20 | 19 | 19 |
Öffentliche Haushalte | 144 | 152 | 151 | 151 |
Sonstige Finanzintermediäre | 31 | 35 | 23 | 27 |
Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen | 87 | 92 | 90 | 90 |
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften | 58 | 59 | 60 | 61 |
Private Haushalte | 140 | 141 | 142 | 143 |
An Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets | 36 | 36 | 37 | 37 |
Schuldverschreibungen | 3606 | 3785 | 3631 | 3673 |
Von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet begeben | 2 971 | 3 098 | 2 954 | 2 992 |
MFIs | 699 | 712 | 699 | 692 |
Öffentliche Haushalte | 1 747 | 1 847 | 1 731 | 1 773 |
Sonstige Finanzintermediäre | 281 | 288 | 279 | 279 |
Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen | 14 | 14 | 14 | 13 |
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften | 230 | 236 | 231 | 234 |
Von Ansässigen außerhalb des Euro-Währungsgebiets begeben | 635 | 687 | 677 | 681 |
Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen | 923 | 988 | 978 | 966 |
Börsennotierte Aktien | 382 | 432 | 424 | 414 |
Darunter : Von MFIs im Euro-Währungsgebiet begeben | 17 | 19 | 19 | 18 |
Nicht börsennotierte Aktien | 541 | 556 | 554 | 552 |
Investmentfondsanteile | 2 362 | 2 576 | 2 506 | 2 450 |
Darunter: Von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet begeben | 2 233 | 2 433 | 2 377 | 2 329 |
Geldmarktfondsanteile | 101 | 106 | 102 | 102 |
Darunter: Von MFIs im Euro-Währungsgebiet begeben | 97 | 102 | 98 | 98 |
Prämienüberträge und Anteile der Rückversicherer | 298 | 310 | 311 | 314 |
an den versicherungstechnischen Passiva | ||||
Darunter: Auf Ansässige im Euro-Währungsgebiet entfallend | 264 | 274 | 275 | 279 |
Sonstige Forderungen/Verbindlichkeiten und Finanzderivate | 307 | 375 | 283 | 284 |
Nichtfinanzielle Vermögenswerte | 162 | 163 | 164 | 165 |
Passiva insgesamt | 8 472 | 8 968 | 8 683 | 8 747 |
Entgegengenommene Kredite | 292 | 311 | 303 | 294 |
Schuldverschreibungen | 60 | 62 | 61 | 59 |
Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen | 569 | 610 | 587 | 590 |
Börsennotierte Aktien | 159 | 186 | 161 | 159 |
Nicht börsennotierte Aktien | 410 | 424 | 425 | 430 |
Versicherungstechnische Rückstellungen | 7 259 | 7 648 | 7 447 | 7 524 |
Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen | 3 764 | 3 912 | 3 874 | 3 886 |
Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen | 2 595 | 2 799 | 2 640 | 2 716 |
Prämienüberträge und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle2) | 894 | 932 | 933 | 922 |
Sonstige Forderungen/Verbindlichkeiten und Finanzderivate | 291 | 337 | 284 | 280 |
Reinvermögen3) | 539 | 626 | 549 | 454 |
Quelle: EZB.
Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen.
Prämienüberträge beziehen sich auf Schadenversicherungen und Rückversicherungen. Bei Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle handelt es sich um die zur Begleichung von Ansprüchen, einschließlich strittiger Forderungen, kalkulierten Auszahlungsbeträge.
Das Reinvermögen wird berechnet als Differenz zwischen den gesamten Aktiva (finanzielle und nichtfinanzielle Vermögenswerte) und den Passiva. Es kann auch statistische Diskrepanzen enthalten.
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