Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im Dezember erneut etwas deutlicher als erwartet verringert, wobei es zu verstärkten Anzeigen von Kurzarbeit kam. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 23.000, nachdem sie im Vormonat um 34.000 zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von 15.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank unerwartet auf 5,2 (November: 5,3) Prozent. Volkswirte hatten eine unveränderte Quote prognostiziert.

Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um 12.000 auf 2,330 Millionen. Sie lag damit um 378.000 niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote blieb bei 5,1 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank um 32.000 auf 3,089 Millionen Personen. Das waren 418.000 weniger als vor einem Jahr.

"Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Dezember saisonbereinigt erneut abgenommen. Unsicherheiten entstehen durch die pandemische Lage: die Anzeigen für Kurzarbeit sind im Dezember kräftig gestiegen", erklärte der BA-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele bei der Vorstellung des Berichts.

Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen 1. und 27. Dezember konjunkturelle Kurzarbeit für 286.000 (Vormonat: 104.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 710.000 (751.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im April 2020 war mit knapp 6 Millionen der Höhepunkt erreicht worden.

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January 04, 2022 03:58 ET (08:58 GMT)