Zürich (awp) - Das Leben wird für viele teurer, vor allem für Güter des täglichen Bedarfs. Dabei ist die sogenannte "gefühlte" Inflation im letzten Jahr deutlich stärker gestiegen, als es die Statistiker des Bundes errechnet haben.

Das zumindest besagt der Comparis-Konsumentenpreisindex, den der Vergleichsdienst zusammen mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH erhebt. Die durchschnittliche Jahresteuerung 2022 lag gemäss dieser Berechnung bei 3,5 Prozent.

Das Bundesamt für Statistik hatte Anfang Januar für 2022 eine durchschnittliche Jahresteuerung von 2,8 Prozent ausgewiesen. Der Unterschied: Comparis und die ETH bereinigen ihren Index um dauerhafte Güter und Mieten.

Betrachtet wird also lediglich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie Lebensmittel, Medikamente oder Kleidung. Und diese schenkten im vergangenen Jahr erheblich ein.

"Die Teuerung belastet die Portemonnaies der Schweizerinnen und Schweizer in ihrem täglichen Leben. Zum Beispiel stiegen die Preise beim Einkaufen von Alltagsgütern und bei der Mobilität überdurchschnittlich", erklärte Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn in dem Communiqué.

Immerhin: Die Differenz zwischen dem Index von Comparis und dem Landesindex der Konsumentenpreise hat sich ab Mitte 2022 wieder verringert. Denn nach einem starken Preisanstieg für Alltagsgüter wie Treibstoff und Heizenergie stiegen in den letzten Monaten 2022 auch langfristige Güter wie das Wohnen an, sagte Kuhn.

ra/tv