China hilft pazifischen Inseln mit Polizeiarbeit, nicht mit Verteidigung - Botschafter

China verfolgt die Strategie, den pazifischen Inselstaaten bei der Polizeiarbeit und nicht bei der Verteidigung zu helfen, und seine wachsende Präsenz in der Region sollte Australien nicht beunruhigen, sagte Chinas Botschafter in Australien am Mittwoch.

Botschafter Xiao Qian sagte Reportern auch, dass die Entscheidung Naurus in dieser Woche, auf Kosten Taiwans diplomatische Beziehungen zu China aufzunehmen, "eine eigene Entscheidung" sei und keine Auswirkungen auf die Beziehungen Australiens zu Nauru, einem winzigen Land mit 12.500 Einwohnern, das die australische Währung verwendet, haben werde.

Die pazifischen Nachbarn Salomonen und Kiribati haben 2019 die diplomatische Anerkennung von Taiwan zu Peking gewechselt, wobei die Salomonen später Sicherheits- und Polizeipakte mit China geschlossen haben, die in Canberra und Washington Alarm ausgelöst haben.

Australien, besorgt über die strategische Lage der Pazifikinseln als Schlachtfeld im Zweiten Weltkrieg, hat erklärt, dass die Sicherheit von Ländern innerhalb der Region gewährleistet werden sollte, die demokratische Werte teilen, und nicht von China.

Xiao erklärte gegenüber Reportern, dass die pazifischen Inselstaaten politische Beziehungen zu China unterhalten, Produkte auf dem chinesischen Markt verkaufen und von China Investitionen und Hilfe in den Bereichen Infrastruktur, Telekommunikation und Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung erhalten möchten.

Sicherheit "ist Teil der Beziehung zwischen China und den pazifischen Inselstaaten, um ihnen zu sozialer Stabilität zu verhelfen", sagte er.

"Es handelt sich nicht um eine Strategie für militärische Sicherheit, sondern um eine Strategie, die ihnen hilft, die soziale Stabilität und die Grundordnung in ihrem Land aufrechtzuerhalten", sagte Xiao und fügte hinzu, dass es "keinen Grund für so genannte Ängste von Seiten Australiens" gebe.

Australiens Beziehungen zu China haben sich nach einem Besuch von Premierminister Anthony Albanese in Peking im November, dem ersten Besuch eines australischen Staatsoberhauptes seit sieben Jahren, stabilisiert und China wolle die Beziehungen weiter verbessern, sagte Xiao.

Die Verteidigung sei ein Bereich, "an dem wir noch stärker arbeiten müssen", sagte er. Außerdem habe China bei Australien diplomatischen Protest eingelegt, weil es Taiwan, das China für sich beansprucht, zur Wahl eines neuen Präsidenten gratuliert habe.

Albanese sagte am Mittwoch, dass Australien Taiwans demokratische Prozesse bei der Wahl respektiere und auch die Entscheidung von Nauru, die diplomatischen Beziehungen zu ändern, respektiere.

Er lehnte es ab, sich dazu zu äußern, ob Australien ein neues Sicherheitsabkommen mit Nauru anstreben würde, sagte aber, dass die kürzlich von seiner Regierung mit den Pazifikstaaten Papua-Neuguinea und Tuvalu abgeschlossenen Sicherheitsabkommen "sehr bedeutsam" seien.

Die Beziehungen zwischen Australien und seinem größten Handelspartner China haben sich im vergangenen Jahr verbessert, nachdem China einige Handelsblockaden aufgehoben hat, die 2020 für eine Reihe von australischen Exporten verhängt wurden.