BERLIN (dpa-AFX) - Vor Beginn der dritten Runde der Sondierungen von Union und SPD hat sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) recht optimistisch geäußert. "Man kommt insgesamt schon ganz gut voran", sagte der CSU-Politiker am Dienstagmorgen in Berlin. Es bestehe eine "echte Chance" auf eine Einigung, aber man müsse das Ende der Sondierungen am Donnerstagabend abwarten. Die Stimmung sei "sehr konstruktiv". Es seien aber noch einige Hürden zu überwinden, sagte Herrmann, ohne Details zu nennen. Es sei nicht sinnvoll, ständig "Wasserstandsmeldungen" abzugeben.

CDU, CSU und SPD wollen heute bei ihren Sondierungen über eine Neuauflage der großen Koalition die erste Runde der Beratungen in allen Facharbeitsgruppen abschließen. Parallel dazu will sich die Sechser-Runde der Partei- und Fraktionschefs um Kanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Martin Schulz und den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer weiter über die Ergebnisse der einzelnen Gruppen beugen.

Am Montag waren erste Differenzen sichtbar geworden. Einen erheblichen Konflikt gibt es nach dpa-Informationen in der Steuerpolitik, über die auch heute beraten werden soll: Die CSU lehnt die Forderung der SPD nach einer schrittweisen Anhebung des Spitzensteuersatzes von 42 auf 45 Prozent ab.

Die SPD beschwerte sich wiederum, dass der CDU-Unterhändler und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet die Einigung seiner Arbeitsgruppe zur Energiepolitik öffentlich gemacht hatte. Die Sondierer haben sich eigentlich Stillschweigen auferlegt./hot/bk/jac/DP/tav