Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die CSU hat vor der Sitzung der Unions-Bundestagsfraktion den Anspruch von Parteichef Markus Söder auf die gemeinsame Kanzlerkandidatur von CDU und CSU aufrecht erhalten. CSU-Generalsekretär Markus Blume verwies auf die deutlich günstigeren Umfragewerte für Söder im Vergleich zu CDU-Chef Armin Laschet. "Es gab gestern zwei Empfehlungen, eine aus der CDU für Armin Laschet, eine aus der CSU für Markus Söder, und ehrlicherweise: Es gibt natürlich auch eine deutliche Mehrheitsmeinung in der deutschen Bevölkerung", sagte Blume im ARD-Morgenmagazin.

Am Ende gehe es darum, das "Erbe von Angela Merkel" fortzusetzen, hob Blume hervor. "Und da sehe ich in den Umfragen in Deutschland einen, der das übergroße Vertrauen der Bevölkerung genießt, den die Deutschen auch als Kanzler für geeignet halten, nämlich Markus Söder." Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) sprach sich ebenfalls für Söder als Kanzlerkandidaten der Union aus. "Markus Söder weiß, was die Menschen bewegt", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson. "Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn er seine erfolgreiche Arbeit für ganz Deutschland fortsetzt."

Unterdessen appellierte die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann (CDU) an Laschet und Söder, eine verantwortungsvolle Entscheidung für das Land zu treffen. "Am Ende zählt nur der Erfolg. Der Maßstab muss sein: Mit wem können wir die Wahl im September gewinnen? Denn Deutschland braucht eine starke Union", sagte Connemann der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Söder selbst legte die Latte für den Wahlerfolg der Union in der Bundestagswahl und damit für den Kanzlerkandidaten hoch. "Unser Ziel muss schon sein, ein deutlich besseres Ergebnis als 30 Prozent zu erzielen", sagte er am Montagabend der Bild-Zeitung. "Wir haben ein Potenzial, das ist bei 35 plus x national." Söder ging demnach davon aus, dass er im Gegensatz zur Parteiführung bei der CDU-Basis als Kanzlerkandidat mehrheitsfähig wäre. "Wir müssen ein Ergebnis finden, dass nicht nur die Parteigranden glücklich macht, sondern am Ende auch beim Wähler Akzeptanz findet", erklärte er.

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April 13, 2021 03:15 ET (07:15 GMT)