Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


   US-Republikaner entwickeln alternativen Plan für Corona-Hilfen 

Zehn republikanische US-Senatoren haben einen eigenen Alternativ-Plan zu den von Präsident Joe Biden geplanten Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von 1,9 Billionen Dollar angekündigt. Der alternative Gesetzesentwurf könne "parteiübergreifende Unterstützung erhalten", teilte die Senatorin von Maine, Susan Collins, am Sonntag im Internetdienst Twitter mit. Viele Republikaner wehren sich gegen die Gesetzesvorlage der neuen US-Regierung, die die Schulden und das Haushaltsdefizit der USA deutlich erhöhen würde. Details des alternativen Plans sollen am Montag veröffentlicht werden, wie die Unterzeichner mitteilten.


   Von der Leyen: Astrazeneca liefert EU doch mehr Impfstoff 

Der Impfstoff-Hersteller Astrazeneca wird der EU nach den Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun doch mehr Dosen seines Corona-Impfstoffs liefern. Astrazeneca werde seine Lieferungen an Impfdosen für die EU um eine Woche vorziehen und habe versprochen, die Anzahl der Impfdosen für die EU um etwa neun Millionen Impfdosen zu erhöhen, sagte von der Leyen am Sonntag dem heute journal" des ZDF.


   Fast 500 Festnahmen in Brüssel wegen verbotener Corona-Proteste 

In Brüssel hat die Polizei fast 500 Menschen festgenommen, die an zwei verbotenen Demonstrationen gegen die Corona-Restriktionen teilnehmen wollten. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, wurde am Sonntag evakuiert, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Unter den Anwesenden waren auch Anhänger mehrerer Fußballklubs.


   Tausende trotz Verbots bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Wien 

Trotz eines Demonstrationsverbots haben rund 10.000 Menschen in Wien gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung protestiert, darunter Neonazis und Hooligans. Ein Großteil der Teilnehmer missachtete dabei am Sonntag das Masken- und Abstandsgebot. Als sich die Menge weigerte, sich aufzulösen, und stattdessen in Richtung Parlament marschieren wollte, griff die Polizei ein.


   Spahn dämpft Erwartungen an Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern 

Vor dem Corona-Impfgipfel an diesem Montag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Erwartungen an die Bund-Länder-Konferenz gedämpft. Im Internetprogramm der Bild-Zeitung machte Spahn am Sonntagabend deutlich, dass er nicht mit konkreten Beschlüssen rechnet. "Wir können durch einen Gipfel allein nicht mehr Impfstoffe produzieren", sagte er. Durch ständige Forderungen nach mehr Impfdosen "wird die Produktion nicht schneller". Mehrere Regierungschefs der Bundesländer hatten am Wochenende einen klaren Fahrplan für die Impfungen gefordert.


   Israel verlängert erneut seinen Corona-Lockdown 

Israel hat seinen Corona-Lockdown erneut verlängert. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis kommenden Freitagabend, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Gesundheitsministerium am Sonntag nach einer Kabinettssitzung mitteilten. Die Restriktionen wären ohne die Verlängerung am Sonntag um Mitternacht abgelaufen. Trotz einer intensiven Impfkampagne sind die Infektionszahlen in Israel weiterhin hoch. Der Januar war in Israel mit insgesamt mehr als tausend Corona-Toten der Monat mit den meisten Todesfällen seit Beginn der Pandemie.


   Zehn Republikaner im Senat drängen Biden zu Corona-Kompromiss 

Eine Gruppe von zehn gemäßigten republikanischen US-Senatoren drängt den demokratischen Präsidenten Joe Biden, sein 1,9 Billionen Dollar schweres Covid-19-Hilfspaket noch einmal zu überdenken. Laut einem Bericht der Nachrichtenagenur Reuters wollen sie ein Treffen mit Biden, um einen Kompromiss zu besprechen, der ihrer Meinung nach eine schnelle parteiübergreifende Unterstützung gewinnen könnte. Brian Deese, Direktor des National Economic Council, sagte in der CNN-Sendung State of the Union, dass das Weiße Haus den Brief gesehen habe und ihn prüfen werde.


   Ministerpräsidenten fordern vor Corona-Impfgipfel Fahrplan für Impfungen 

Vor dem Corona-Impfgipfel am Montag haben mehrere Ministerpräsidenten der Länder einen klaren Fahrplan für die Impfungen in den kommenden Wochen gefordert. "Meine dringende Erwartung an den Gipfel ist, dass wir einen nationalen Impfplan bekommen, auf dessen Grundlage wir Bundesländer Impftermine vergeben und auch einhalten können", sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Regierungsmitglieder wollen am Montagnachmittag mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über den Stand bei der Impfstoff-Lieferung und das weitere Vorgehen beraten.


   Altmaier erwägt Verkauf von Staatsbeteiligungen zu Corona-Finanzierungen 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwägt den Verkauf von Staatsbeteiligungen, um die hohen Kosten der Corona-Krise zu finanzieren. "Der Wert der staatlichen Beteiligungen ist in den letzten Jahren ordentlich gewachsen. Deshalb sollten wir prüfen, welche staatlichen Beteiligungen zurückgefahren werden können", sagte Altmaier der "Welt am Sonntag". Auch das bringe Geld in die Staatskasse, das gut für Zukunftsinvestitionen genutzt werden könne.


   Altmaier: Lockdown auch bei Inzidenz-Werten unter 50 denkbar 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Verlängerung des Corona-Lockdowns auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für denkbar. Altmaier begründete dies in der "Welt am Sonntag" mit der Gefahr durch die neuen Varianten des Coronavirus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte erneut davor. Eine Inzidenz von unter 50 gilt als die Schwelle, bei der Öffnungen der im Lockdown geschlossenen Bereiche möglich sind - ab diesem Wert sollen die Gesundheitsämter in der Lage sein, Infektionen nachzuverfolgen. tmaier sagte der Welt am Sonntag, "die aktuelle Entwicklung nährt die Hoffnung, dass wir uns relativ schnell einer Inzidenz von 50 nähern können". Die Länge des Lockdowns hänge aber auch davon ab, inwieweit sich die ansteckenderen neuen Varianten des Coronavirus in Deutschland verbreiten.


   SPD-Chefin Esken will Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Bezieher 

SPD-Chefin Saskia Esken will im nächsten Koalitionsausschuss einen monatlichen Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Bezieher durchsetzen. "Angesichts der offenkundigen Not von Erwachsenen und Kindern in Grundsicherung erwarten wir von unserem Koalitionspartner im Bund, dass er da mitgeht, wenn wir uns demnächst in neuer Besetzung im Koalitionsausschuss treffen", sagte Esken dem Berliner Tagesspiegel. Bei den nächsten Beratungen ist erstmals Armin Laschet als neuer CDU-Chef dabei. Esken sagte, die Corona-Pandemie treffe Menschen besonders hart, die auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen sind. "Zu den Sorgen um die Gesundheit und erheblichen psychosozialen Belastungen kommen finanzielle Mehrausgaben, die aus dem schmalen Budget kaum geleistet werden können."


   Kritik aus SPD an von der Leyen wegen Verträgen mit Astrazeneca 

In der SPD wächst die Kritik an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) wegen der EU-Verträge mit dem Pharmahersteller Astrazeneca. Der Vertrag mit Astrazeneca sei nicht "so glasklar und verbindlich", wie Leyen es behaupte, sagte der Europaabgeordnete Tiemo Wölken dem Berliner Tagesspiegel. Deshalb gebe es einen "großen Interpretationsspielraum über die Verpflichtungen". Es sei „auffällig und unverständlich", dass keine Sanktionen für verspätete Lieferungen vereinbart wurden. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bezeichnete es gegenüber dem Tagesspiegel als "unverständlich, warum sich die Kommission keine festen Anteile an Produktionskapazitäten hat zusichern lassen". SPD-Fraktionsvize Achim Post warf Leyen "halbgare Verlautbarungen" vor und forderte sie zu "Klarheit und Offenheit" auf.


   Bundeswehr will Montag über Corona-Hilfe für Portugal entscheiden 

Die Bundeswehr will Anfang der Woche darüber entscheiden, wie und in welchem Rahmen dem derzeit besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Portugal geholfen werden kann. Ergebnisse eines am Freitag nach Deutschland zurückgekehrten Erkundungsteams würden derzeit analysiert, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Sonntag auf Anfrage. Es sei ab Montag nicht nur mit der Entscheidung, wie geholfen werden kann, zu rechnen, sondern die Hilfe solle dann auch rasch beginnen.


   Dreyer fordert mehr Klarheit bei Liefermengen für Corona-Impfstoffe 

Kurz vor dem Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mangelnde Klarheit über die Liefermengen der Impfstoffe beklagt. "Wir haben auch mit der neuen Zusage nicht mal Lieferklarheit für die nächsten vier Wochen", sagte Dreyer der "Bild am Sonntag". Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Samstag angekündigt, dass er im Februar mit weiteren fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller von zugelassenen Impfstoffen rechnet. Die Mengen des Impfstoffs des Herstellers Moderna seien um 20 Prozent gekürzt, die Ankündigungen von Astrazeneca stünden unter Änderungsvorbehalt, sagte Dreyer. "Auf dieser Basis können wir noch immer nicht verlässlich Impftermine vergeben."

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February 01, 2021 00:22 ET (05:22 GMT)