Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Norwegen hebt die meisten Corona-Beschränkungen auf 

Norwegen hebt die meisten Corona-Beschränkungen auf. Die Regierung kündigte unter anderem das Ende der Homeoffice-Pflicht und das Alkoholverbot in Bars und Restaurants nach 23.00 Uhr an. "Heute haben wir endlich den Punkt erreicht, an dem wir viele der Maßnahmen, mit denen wir diesen Winter leben mussten, aufheben können", sagte Regierungschef Jonas Gahr Störe vor Journalisten. Obwohl die Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus ansteigen, werden in Norwegen, wo weite Teile der Bevölkerung inzwischen geimpft sind, nicht mehr so viele schwerkranke Corona-Patienten in die Krankenhäuser eingeliefert.


WHO: Corona-Pandemie nicht vorzeitig für besiegt erklären 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie vorschnell für beendet zu erklären. Es sei "verfrüht", das Virus als besiegt einzustufen oder davor zu "kapitulieren", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. "Dieses Virus ist gefährlich, und es entwickelt sich direkt vor unseren Augen weiter."


Impfpass ohne Auffrischungsimpfung nun EU-weit neun Monate gültig 

Die digitalen Corona-Impfausweise sind seit Dienstag ohne eine Auffrischungsimpfung EU-weit noch neun Monate gültig. Nach Ablauf dieser 270 Tage werden Reisende wie Ungeimpfte behandelt, wenn sie nicht geboostert sind. Die neue Regel "unterstreicht die Wichtigkeit, eine Booster-Impfung zu bekommen", erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Die Frist beginnt demnach nach einer zweiten Impfdosis oder beim Vakzin von Johnson & Johnson nach einer Impfung. Die einheitliche Gültigkeitsdauer von neun Monaten soll das Reisen innerhalb der EU erleichtern. Denn einige Mitgliedstaaten wie etwa Frankreich hatten die Gültigkeit von Doppel-Impfungen bereits zeitlich beschränkt, was zu Unsicherheiten bei Reisenden führte. Die Regel gilt nur für die Einreise. Ob etwa für Restaurant- oder Kinobesuche im jeweiligen Reiseland ein Corona-Test auch für Geimpfte und Genesene verpflichtend bleibt, ist weiterhin Sache der Mitgliedstaaten.


12.000 Pflegekräfte mehr als üblich arbeitssuchend 

In Deutschland haben sich derzeit ungefähr 12.000 Pflegekräfte mehr als üblich arbeitssuchend gemeldet. Insgesamt seien es im Januar im Gesundheits- und Sozialbereich 25.000 Arbeitssuchende mehr als üblich gewesen, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA), bei der Vorlage des Arbeitsmarktberichts für Januar. Dies betreffe damit ungefähr 1 Prozent der Beschäftigten der Branche - ungefähr 12.000 der 25.000 seien Pflegekräfte. Der Deutsche Pflegerat hatte die vergangenen Tage bereits gewarnt, dass wegen der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht für Kliniken und Heime Personalprobleme auf die Branche zukommen. Die Präsidentin des Pflegerats hatte in einem Interview gesagt, es gebe so wenig Personal, dass sich die Branche nicht erlauben könne, dass auch nur eine Einzige oder ein Einziger kündige. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnte ein Aussetzen der Impfpflicht aber ab.


Homeoffice-Nutzung gestiegen 

Die steigenden Corona-Zahlen haben laut einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung mehr Beschäftigte ins Homeoffice zurückgebracht. Im Januar arbeiteten dort demnach zeitweise 28,4 Prozent der Beschäftigten, im Dezember waren es 27,9 Prozent. "Die Homeoffice-Quote ist weiter gestiegen, liegt jedoch gut 3 Prozentpunkte unter dem Höchstwert vom März 2021", sagte der Ifo-Experte für Homeoffice, Jean-Victor Alipour. "Nicht alle Unternehmen beachten offenbar die Ende November wieder eingeführte Homeoffice-Pflicht." Das von dem Institut ausgerechnete Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent sei bei Weitem nicht ausgeschöpft. Bei den Dienstleistern stieg der Anteil von 38,2 auf 39,2 Prozent und in der Industrie von 19,7 auf 20,2 Prozent.


Streeck erwartet Höhepunkt von Omikron in wenigen Wochen 

Der Virologe Hendrik Streeck rechnet damit, dass der Höhepunkt der Omikron-Infektionswelle in wenigen Wochen erreicht ist. "Ich glaube, wir sind gerade auf einem sehr guten Kurs", sagte er im Gespräch mit Pinar Atalay bei RTL Direkt. "Wir werden bald die Trendumkehr haben. Das sehen wir jetzt schon im R-Wert, dass das Wachstum der Infektionszahlen zurückgeht. In zwei bis drei Wochen werden wir diese Umkehr haben und dann sollte man auch über Öffnungen nachdenken."


Pfizer/Biontech vor FDA-Notfallzulassungsantrag für Unter-Fünfjährige 

Pfizer und Biontech wollen Zeitungsberichten zufolge noch im Laufe dieses Tages bei der Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag für eine Notfallzulassung ihres Covid-19-Impfstoffs für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren stellen. Wie die New York Times und die Washington Post berichten, könnten die ersten Unter-Fünfjährigen in den USA somit womöglich bereits ab Ende Februar eine Corona-Impfung erhalten.


Ungeimpfte in der Pflege können trotz Impfpflicht unter Vorbehalt weiterarbeiten 

Ungeimpfte können auch nach dem offiziellen Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht am 16. März bis zu einer Behördenentscheidung weiter in ihren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dem Nachrichtenportal Business Insider am Montag: "Bis das Gesundheitsamt die Entscheidung über ein Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot getroffen hat, dürfen die betroffenen Mitarbeitenden grundsätzlich weiterbeschäftigt werden. "Das zuständige Gesundheitsamt entscheide bei der Impfpflicht "über das weitere Vorgehen und die zu ergreifenden Maßnahmen im Rahmen seines Ermessens". Dabei würden alle "Umstände des Einzelfalles" berücksichtigt.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf mehr als 1.200 

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen weiteren Höchstwert erreicht. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen bundesweit bei 1206,2. Am Montag hatte sie bei 1176,8 gelegen, am Dienstag vergangener Woche noch bei 894,3. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag am Montagmorgen bei 162.613 - nach 78.318 am Montag und 126.955 am Dienstag vergangener Woche. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Dienstag zudem 188 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.


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February 01, 2022 15:02 ET (20:02 GMT)