Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Nachweis über Covid-19-Genesung soll künftig nur noch digital erfolgen 

Der Nachweis über die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung soll künftig nur noch digital in Form eines QR-Codes erfolgen. Darauf einigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einer virtuellen Konferenz am Montag. Die Ministerinnen und Minister forderten den Bund auf, die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen. "Bislang ist das Überprüfen eines Genesenennachweises in Form eines einfachen Ausdruckes in der Regel nicht möglich. Mit dem digital auslesbaren Nachweis wird hier eine Fälschung deutlich erschwert", sagte die Vorsitzende der Konferenz, Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Der Nachweis könne etwa über die Corona-Warn-App angezeigt werden.


Impfzentren sollen bis Jahresende bestehen bleiben 

Die Impfzentren in Deutschland sollen bis Jahresende bestehen bleiben. Darauf einigten sich am Montag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die saarländische Landesregierung mitteilte. Ein entsprechender Antrag des Saarlands sei bei den Beratungen von allen Ländern mitgetragen worden; Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe eine mündliche Zusage gegeben. Bisher war das Bestehen der Impfzentren nur bis Ende April vereinbart gewesen.


Schweden verschärft Anti-Corona-Maßnahmen 

Wegen eines rasanten Anstiegs der Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus verschärft Schweden die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Unter anderem werden Bars und Restaurants ab Mittwoch um 23.00 Uhr schließen müssen, wie die Regierung ankündigte. Zu Veranstaltungen in geschlossenen Räumen dürfen nicht mehr als 500 Menschen kommen, ab 50 Teilnehmern muss ein Impfpass vorgelegt werden. Die Höchstteilnehmerzahl für private Treffen wird auf 20 festgesetzt. "Wir haben gerade eine Situation mit Rekordwerten von Übertragungen", sagte Regierungschefin Magdalena Andersson zur Begründung der neuen Maßnahmen. In der vergangenen Woche waren in Schweden wiederholt Höchstwerte bei den täglichen Neuinfektionen verzeichnet worden.


Indien startet Booster-Impfungen 

Angesichts einer extrem schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus haben die indischen Behörden mit den Booster-Impfungen begonnen. Ein Anrecht auf eine Drittimpfungen haben zunächst vorerkrankte Menschen ab 60 Jahren sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen und in anderen wichtigen Berufen. Innerhalb eines Tages wurden in Indien am Montag fast 180.000 neue Infektionen registriert - fast sechs Mal so viel wie eine Woche zuvor. Mehrere Städte verhängten nächtliche Ausgangssperren und untersagten öffentliche Versammlungen.


Schnelltests offenbar auch gut für Omikron-Nachweis geeignet 

Viele Corona-Schnelltests erkennen offenbar auch eine Infektion mit der Omikron-Variante des Virus. Eine "erste Rückmeldung" des mit der Überprüfung der Tests beauftragten Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) besage, dass 80 Prozent der untersuchten Antigen-Schnelltests "die Omikron-Variante sicher nachweisen konnten", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Minister Karl Lauterbach (SPD) hatte das PEI zuvor beauftragt, die Tests auf diese Frage hin zu prüfen. Er habe das Institut am Sonntag veranlasst, "eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron gut erkennen", sagte Lauterbach in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Damit soll eine bessere Orientierung bei der Testauswahl ermöglicht werden. "Dies wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen", sagte Lauterbach. Der Ministeriumssprecher sagte am Montag, die Erstellung der "Komplettliste" durch das PEI dauere noch an.


Impfzertifikate für Nicht-Geboosterte werden schneller ungültig 

Die Gültigkeitsdauer des Corona-Impfzertifikats verkürzt sich ab 1. Februar für all jene Menschen, die noch keine Booster-Impfung bekommen haben. Dieser Personenkreis solle dann nur noch 270 Tage lang als vollständig geimpft gelten, heißt es in einer Antwort von Gesundheits-Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) auf eine Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers, die AFP vorlag. Bislang wurden die Zertifikate für ein Jahr ausgestellt. Die Verkürzung trifft also in der Regel Menschen, die zwei Mal geimpft sind, die aber noch nicht die Booster-Spritze bekommen haben. Mit der Neuregelung, über die zunächst die Bild-Zeitung berichtet hatte, setzt das Gesundheitsministerium eine Vorgabe der EU um. Die Kommission hatte kurz vor Weihnachten im Eilverfahren beschlossen, dass die Anerkennungsdauer von digitalen Impfzertifikaten der EU für die Grundimmunisierung auf 270 Tage festgeleg wird.


CDU bringt Sondersitzung des Bundestags zur Impfpflicht ins Gespräch 

Der Bundestagsabgeordnete und Hamburger CDU-Landeschef Christoph Ploß drängt auf eine rasche Entscheidung zur Impfpflicht und bringt eine Sondersitzung des Parlaments ins Spiel. "Eine Entscheidung darüber darf nicht um Wochen geschoben werden - zur Not brauchen wir eine Sondersitzung des Bundestages", sagte Ploß dem Spiegel. "Es geht um Leben und Tod." Ploß warf Scholz vor, dieser spiele auf Zeit. Man brauche "jetzt keine langwierige 'Orientierungsdebatte', sondern eine schnelle Entscheidung", sagte Ploß. "Der Beschluss für eine allgemeine Impfpflicht ist enorm wichtig, um in Zukunft weitere Corona-Wellen und Lockdowns zu verhindern und die Ärzte sowie Pflegekräfte auf den Intensivstationen zu entlasten."


Ministerin fordert von Schulen Vorbereitungen für mehr Quarantänefälle 

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat von den Schulen wegen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante bessere Vorbereitungen für einen Anstieg von Quarantänefälle gefordert. Im ZDF-Morgenmagazin forderte Stark-Watzinger die Integration einer Ausfallplanung ins Schulmanagement. "Schulen sind für mich auch eine kritische Infrastruktur", so die Ministerin. Deswegen sollten Lehrer, die in Quarantäne geschickt werden, in hybrider Form zugeschaltet werden. Auch Schüler in Quarantäne sollten in den Unterricht eingebunden werden. "Das muss ins Schulmanagement", sagte Stark-Watzinger. Es gebe ein Recht auf Bildung. "Deswegen müssen wir alle tun, dass die Schulen so sicher wie möglich sind - durch strikte Hygienemaßnahmen, durch das konsequente Tragen von Masken...und das Testen", so die Ministerin. Dies müsse man weiterführen, "damit die Schulen so lange wie möglich offen bleiben können".


Grüne machen Druck auf Scholz für Plan B bei der Impfpflicht 

Die Grünen machen Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen der absehbaren Verzögerungen bei der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, zügig die berufsbezogene Impfpflicht auszuweiten. "Angesichts des starken Anstiegs von Neuinfektionen in der Omikron-Welle und der drohenden Gefahr von massiven Personalausfällen im Bereich der kritischen Infrastruktur halte ich es für sehr sinnvoll und kurzfristig umsetzbar, die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf weitere Bereiche wie etwa Polizei, Feuerwehr und Justizvollzug auszuweiten", sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen dem Tagesspiegel. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht diene dem Schutz anderer Menschen, "insbesondere dort, wo diese sich unter Umständen nicht hinreichend selber schützen können", betonte Dahmen.


Lauterbach will Liste für Schnelltests mit wirksamen Omikron-Nachweis 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor dem Hintergrund der Diskussion um die Qualität und Aussagekraft von Schnelltests eine Positivliste für Schnelltests angekündigt. Im Gespräch mit dem ARD sagte er, er habe das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, eine solche Aufstellung vorzubereiten "mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind bzw. Omikron früh erkennen. Dies wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen." Damit solle eine bessere Orientierung bei der Testauswahl ermöglicht werden. Die Erkenntnisse zu Tests, die in den vergangenen Monaten ausgewertet wurden, könne man nicht direkt auf Omikron übertragen. Sinnvoll sei es aktuell Schnelltests gegebenenfalls mehrfach durchzuführen, sagte er weiter.

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January 10, 2022 14:26 ET (19:26 GMT)