Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Bund und Länder wollen am Dienstag erneut über die aktuelle Corona-Lage beraten. Das Treffen wird von dem ursprünglich geplanten Termin am 25. Januar wegen der angespannten Infektionslage vorgezogen. Auch bereite die Mutation des Covid-19-Virus Sorgen, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Die Zahl der Neuinfektionen sei weiterhin deutlich über dem anvisierten Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Dazu komme das neue Risiko einer Virusmutation in Irland und Großbritannien, wo es einen "extremen Anstieg" der Infektionswelle gegeben habe.

"Umso wichtiger also, dass wir alle zusammen unsere Kraftanstrengung, die Infektionszahl zu senken, fortsetzen und dass wir noch mehr tun, um die Kontakte zu reduzieren", sagte Seibert bei der Regierungspressekonferenz.

Es bleibe die "oberste Maxime", die Kontakte zu reduzieren. Auch erneuerte er seinen Appell an Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten. Beim ersten Lockdown sei die Option, von zu Hause zu arbeiten, stärker genutzt worden als diesen Winter.

"Das war im vergangenen Frühjahr möglich, das sollte auch jetzt möglich sein. Und es ist dringend erforderlich angesichts der Lage", so Seibert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen die Lage am Dienstag ab 14.00 Uhr beraten. Es wird erwartet, dass der bis Ende Januar geltende Shutdown verlängert und möglicherweise auch verschärft wird.

Die Siebentageinzidenz lag zuletzt mit 146,1 deutlich über dem Ziel von 50 Neuinfektionen, bei dem laut Bundesregierung das Gesundheitssystem die Infektionswelle beherrschen kann.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2021 06:08 ET (11:08 GMT)