Zu Beginn des Jahres sei ein Zentrum mit rund 100 Spezialisten an drei Standorten weltweit an den Start gegangen, erklärte Bosch am Freitag. Sie sollen die Software entwickeln, die Alltagselektronik oder Maschinen in Fabriken zum Lernen und selbstständigen Verbessern befähigen. Bis 2021 will Bosch rund 300 Millionen Euro investieren, da der Konzern hier großes Geschäftspotenzial wittert. "In zehn Jahren wird kaum ein Bosch-Produkt ohne künstliche Intelligenz denkbar sein", erklärte Bosch-Chef Volkmar Denner. In fünf Jahren will Bosch mit solchen Produkten zehn Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Im vergangenen Jahr lag der Erlös bei gut 73 Milliarden Euro.

Über künstliche Intelligenz wird schon seit den 50er Jahren geforscht. Die Technologie steht jetzt ganz oben auf der Agenda in der Industrie, da mit den gigantischen Datenmengen, die mit dem jüngsten Automatisierungs- und Vernetzungsschub etwa in Haushalten, beim autonomen Autofahren oder der Industrieproduktion anfallen, das maschinelle Lernen einen großen Schritt weiterkommt. Bosch ist in all diesen Gebieten ein Anbieter - als weltweit größter Autozulieferer, Haushaltswarenproduzent oder IT-Spezialist für die Industrie.

Das neu gegründete Forschungszentrum hat drei Standorte: am Bosch-Forschungscampus im schwäbischen Renningen, in Palo Alto im US-Bundesstaat Kalifornien und im indischen Bengaluru. Die Mitarbeiterzahl soll sich von heute 100 bis 2021 vervielfachen. Im vergangenen Jahr wuchs die Belegschaft um 15.000 auf rund 39.000 Stellen. Die Forschung und Entwicklung wurde um 3700 Mitarbeiter auf 59.000 verstärkt.