FÜRTH (dpa-AFX) - Der Bobby-Car-Hersteller Simba Dickie will nach einer knapp dreijährigen Umbauphase wieder Vollgas geben. Der Fürther Spielwarenkonzern hoffe für die nächsten fünf Jahre auf kräftige Umsatzsteigerungen, sagte Firmeninhaber Michael Sieber am Donnerstagabend am Firmensitz Fürth. "Wir werden angreifen und dabei das eine oder andere Tor machen."

Firmenzukäufe schloss er dabei nicht gänzlich aus. Aktuell stehe aber eine Übernahme nicht an. Vielmehr gehe es ihm bei seiner Fünfjahres-Strategie um ein organisches und nachhaltiges Umsatzwachstum. "Ich will keine Umsatzsteigerung mit dem Brecheisen und um des reinen Wachsens Willen", betonte der 60 Jahre alte Firmenchef.

Wegen des Umbaus der Simba Dickie Group, bei der die Konzernführung auch Probleme in Indien, dem arabischen Raum und Chile auszubügeln hatte, musste sich das Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren mit bescheidenen Umsatzzuwächsen zufrieden geben. Von einigen Managern habe man sich getrennt, einige Auslandbeteiligungen zu 100 Prozent unter das Konzerndach geholt oder zusammengeführt. Diese Phase sei nun abgeschlossen.

Bereits im abgelaufenen Jahre habe die Simba Dickie Group ihren Umsatz um vier Prozent auf 640 Millionen Euro steigern können, erläuterte Finanzchef Manfred Duschl. "Vor dem Hintergrund der schwierigen politischen und währungspolitischen Rahmenbedingungen ist diese Entwicklung sehr erfreulich." Und auch die Ertragslage sei gut. Konkrete Gewinnzahlen nennt das Familienunternehmen nicht. Für 2017 strebt der Konzern einen Umsatz von 658 Millionen Euro an - ein Plus von drei Prozent.

Der wichtigste Markt für das Spielwarensortiment, darunter das Rutschauto Bobby-Car und Schuco-Blechspielzeug, bleibe Europa. Hier erwirtschafte das stark exportorientierte Familienunternehmen rund 80 Prozent seines Umsatzes, erläuterte Sieber. Nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten und dessen wirtschaftlichen Abschottungsplänen sei er "heilfroh, dass wir den sicheren europäischen Markt haben". Die Simba Dickie Group beschäftigte zuletzt weltweit mehr als 3000 Beschäftigte, 716 davon in Deutschland.

Bei seiner Wachstumsstrategie für die kommenden fünf Jahre setzt Sieber vor allem auf die wichtigen europäischen Stammmärkte Frankreich, Spanien und Italien./kts/DP/tos