"Die durch nationale Alleingänge bei Grenzregelungen angerichteten Schäden wären sehr gravierend für unsere hochgradig vernetzte Wirtschaft in Europa", sagte Rosswurm am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Er reagierte damit auf die Warnung von Kanzlerin Angela Merkel, notfalls Grenzkontrollen zu Nachbarstaaten einzuführen, die nicht in derselben Weise das Corona-Virus bekämpften.

Der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie warnte zudem davor, dass besonders eine komplette Grenzschließung und Unterbrechung der Wirtschaftsabläufe schädlich wäre. "Trotz Lockdown-Maßnahmen muss der grenzüberschreitende Warenverkehr funktionieren und die Wertschöpfungsketten intakt bleiben, sonst droht Europa ein noch stärkerer wirtschaftlicher Einbruch als im Frühjahr 2020." Ein Lockdown in Deutschland würde die miteinander vernetzten Produktionsorte in Europa laut BDI unterbrechen und europaweit zu Kettenreaktionen führen.

Damit man die Corona-Pandemie in Deutschland und Europa in den Griff bekommen könne, müsse die Bundesregierung geplante Eindämmungsmaßnahmen "wieder viel intensiver europaweit koordinieren als zuletzt geschehen". Denn die Situation bleibe in den nächsten Wochen europaweit extrem angespannt, sagte Russwurm. Nötig sei eine einheitliche Teststrategie und der grenzüberschreitende Austausch von Daten.