BERLIN (dpa-AFX) - Nach der nur knappen Zustimmung der SPD zu Koalitionsverhandlungen mit der Union befürchtet die Wirtschaft, dass das Resultat sie teuer zu stehen kommen könnte. "Das Ergebnis des SPD-Parteitages liefert keinen Grund aufzuatmen. Das Votum stellt neue hohe Hürden für erfolgreiche Verhandlungen auf", sagte der Präsident des Industrieverbands BDI, Dieter Kempf, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Preis droht noch höher auszufallen als ohnehin befürchtet."

Wirtschaftspolitik müsse nun ins Zentrum der Koalitionsverhandlungen rücken, verlangte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. "Die künftige Regierung muss mehr Wirtschaft wagen. 2018 muss das Jahr der Taten werden."

Nötig seien ambitionierte Ideen etwa zur Frage, wie Deutschland Spitzenreiter bei der Digitalisierung werde. Die Unternehmen wollten auch wissen, wie sie die Kosten der Energiewende in den Griff bekommen sollten.

Die SPD hatte auf einem Sonderparteitag am Sonntag in Bonn den Weg für Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU frei gemacht. Allerdings stimmten nur 56,4 Prozent der Delegierten und Vorstandsmitglieder dafür. Bereits an diesem Montag sollen Vorgespräche zur Klärung organisatorischer Fragen beginnen./and/hoe/DP/zb