Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im November weiter gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat nahm er um 1,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Bereits im Juni, Juli, August und September waren Höchststände markiert worden. Der Auftragsbestand befindet sich auf dem höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015.

Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im November um 0,8 Prozent und die aus dem Ausland um 1,8 Prozent. Die Auftragseingänge entwickelten sich in den letzten Monaten stärker als die Umsätze. Die Betriebe erhielten also mehr neue Aufträge als sie abarbeiten konnten. Ein wesentlicher Grund dafür dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.

Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im November 2021 kalender- und saisonbereinigt 27,4 Prozent höher.

Die Auftragsreichweite erhöhte sich ebenfalls auf einen neuen Höchststand und erreichte 7,6 (Oktober: 7,5) Monate. Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren.

Besonders gut gefüllt sind die Auftragsbücher bei den Herstellern von Investitionsgütern. Bei ihnen reicht der Auftragsbestand 10,8 Monate. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern liegt die Reichweite nur bei 3,9 Monaten, bei den Herstellern von Konsumgütern nur bei 3,3 Monaten.

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January 19, 2022 02:17 ET (07:17 GMT)