Die Vergabestandards für Unternehmenskredite, Verbraucherdarlehen und Immobilienkredite dürften im ersten Quartal 2018 gelockert werden, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der EZB unter 143 Geldhäusern. Von Oktober bis Dezember 2017 hielten die Institute dagegen an ihren Bedingungen für Firmendarlehen fest und tasteten auch ihre Standards für Verbraucherdarlehen weitgehend nicht an. Haushalte kamen hingegen leichter an Immobilienkredite.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ihren Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, um so für günstige Finanzierungsbedingungen zu sorgen. Zudem erwirbt sie seit fast drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere - und pumpt so Billionen in das Finanzsystem. Geldhäuser sollen dazu bewegt werden, mehr Darlehen auszureichen. Hinter den Veränderungen bei den Standards steht laut EZB unter anderem der Wettbewerb der Banken. Auch die Konjunkturerholung in der Euro-Zone verbessert die Lage. Viele Volkswirte hatten ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Währungsraum zuletzt angehoben.

In Deutschland blieben die Standards für Firmenkredite und Verbraucherdarlehen von Oktober bis Dezember weitgehend konstant. Bei privaten Baufinanzierungen lockerten heimische Institute hingegen ihre Vergabebedingungen, wie die Bundesbank mitteilte. Die Nachfrage nach Firmenkrediten habe moderat zugenommen.