FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag im nervösen Handel auf der Stelle getreten. Das deutlich eingetrübte Ifo-Geschäftsklima wie auch die am Morgen wieder gesunkenen Ölpreise setzten der jüngsten Erholung vorerst ein Ende. Bis zur Mittagszeit legte der Leitindex um 0,05 Prozent auf 9769,95 Punkte zu. Am Donnerstag und Freitag hatte er noch um insgesamt fast 4 Prozent zulegen können, allerdings im Zuge eines verpatzten Jahresstarts auch mehr als 12 Prozent eingebüßt.

Der MDax gewann zuletzt 0,55 Prozent auf 19 322,49 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax stieg sogar um 1,32 Prozent auf 1690,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zugleich rund 0,08 Prozent.

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen verschlechterte sich im Januar unerwartet deutlich: Das Ifo-Geschäftsklima fiel auf den tiefsten Stand seit Februar 2015. Während sich die Geschäftslage nur leicht verschlechterte, trübten sich die Aussichten für das kommende halbe Jahr zugleich beträchtlich ein. Die Ölpreise, die sich am frühen Morgen noch über 32 US-Dollar gehalten und sogar etwas weiter zugelegt hatten, sanken zuletzt wieder unter diese Marke.

BANKENWERTE AM DAX-ENDE

Der Blick auf die Einzelwerte im Dax zeigte die weiter bestehende Verdrossenheit der Deutsche-Bank-Anleger über die in der vergangenen Woche vorgelegte vorläufige Bilanz. Die Aktie büßte am Index-Ende 2,42 Prozent ein. Am Donnerstag hatte der deutsche Branchenprimus unter den Finanzinstituten mit einem Rekordverlust für Entsetzen gesorgt. Die Papiere der Commerzbank wurden in Sippenhaft genommen und gaben als zweitschwächster Wert um 2,05 Prozent nach.

Schwach waren auch die Autowerten mit Verlusten zwischen 0,66 Prozent und 1,28 Prozent. Der wieder stärkere Euro-Kurs spielte dabei eine Rolle, denn für exportorientierte Unternehmen wirkt er negativ, da ihre Waren außerhalb der Eurozone teurer werden. Zudem bahnt sich beim Wolfsburger Autobauer Volkswagen (VW) ein neuer Streit zwischen Management und Betriebsrat über den Sparkurs an und VW muss nun die Mammutaufgabe bewältigen, ab Ende Januar Dieselwagen mit manipulierter Software ein Programm-Update zu verpassen.

Weitere Rückrufaktionen in den USA für Fahrzeuge mit Airbags des japanischen Herstellers Takata gibt es darüber hinaus bei Modellen der zu Daimler gehörenden Auto-Marke Mercedes-Benz und der VW-Tochter Audi .

WINCOR ÜBERZEUGT MIT ANGEHOBENER JAHRESPROGNOSE

Im MDax standen Wincor Nixdorf im Fokus und stiegen um 1,81 Prozent. Nachdem der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller sein Auftaktquartal 2015/16 (bis Ende Dezember) hinter sich gebracht hat, hob er nun die Jahresprognose an für das operative Ergebnis an.

Zudem wurden einige Papiere von Analystenstudien bewegt. So gewannen Deutsche Börse nach einem positiven Kommentar der Royal Bank of Canada (RBC) an der Dax-Spitze 1,53 Prozent und ElringKlinger nach einem Kommentar der Deutschen Bank 7,76 Prozent an der MDax-Spitze./ck/ag

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---