FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch zu Jahresbeginn stehen die Zeichen am deutschen Aktienmarkt am Dienstagmorgen auf Erholung. Für den Dax deutete sich am Morgen eine etwas höhere Eröffnung an, nachdem der deutsche Leitindex am Vortag den schwächsten Jahresauftakt seit mehr als einem Vierteljahrhundert hingelegt hatte. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Plus von 0,94 Prozent auf 10 380 Punkte.

Auch im restlichen Europa kehrt Ruhe ein: Der Future auf den EuroStoxx 50 ließ zuletzt einen um 1,01 Prozent höheren Auftakt für den Leitindex der Eurozone erwarten.

Neuerliche Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in China hatten die Talfahrt am Vortag ausgelöst. Am Dienstag beruhigte sich die Lage in China und an den übrigen asiatischen Börsen etwas, wenngleich überwiegend weiterhin Verluste verbucht wurden.

MARKTENTWICKLUNG IN ASIEN BLEIBT IM BLICK

Aus Sicht von Experten ist die Gefahr damit aber nicht gebannt: Trotz der derzeitigen Beruhigung dürften die Blicke der Anleger nun weiterhin auf die Marktentwicklung in Asien gerichtet bleiben, schrieb Dirk Gojny von der National-Bank am Morgen. Marktstratege Angus Nicholson vom Broker IG warnte, dass die Kurse in China weiterhin sehr schwankungsanfällig bleiben düften.

Konjunkturseitig dürften die Anleger am Morgen zunächst auf die deutschen Arbeitsmarktdaten schauen. "Alles andere als gute Nachrichten wäre eine Enttäuschung", so Dirk Gojny. Zudem dürften die Verbraucherpreise aus der Eurozone Beachtung finden.

US-REGIERUNG REICHT KLAGE GEGEN VOLKSWAGEN EIN

Nachdem es am Vortag für alle Dax-Werte abwärts gegangen war, konnte die Mehrzahl der Werte im vorbörslichen Handel beim Wertpapierhändler Lang & Schwarz (L&S) wieder zulegen. Einzig die Vorzugsaktien von Volkswagen notierten im Minus. Sie gaben um knapp zweieinhalb Prozent nach. Die US-Regierung hat im Abgasskandal Klage gegen den Wolfsburger Autobauer eingereicht. VW droht eine Strafzahlung in Milliardenhöhe.

Nachdem die Nachrichtenlage rund um VW im Dezember eher positiv gewesen sei, erinnere der Schritt der US-Regierung die Anleger an die ungelösten Probleme in dem Abgasskandal, schrieb Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs in einer Studie.

Wichtig für die Autobranche allgemein sind zudem die im Handelsverlauf anstehenden Neuzulassungszahlen für Kraftfahrzeuge in Deutschland sowie die US-Absatzzahlen für Dezember.

ELEKTRONIKMESSE IN LAS VEGAS

Einige unternehmensspezifische Nachrichten könnten noch aus Las Vegas kommen. Auf der für die Technologie- und Autobranche wichtigen Elektronikmesse CES (Consumer Electronics Show) laden einige Aussteller vor dem offiziellen Auftakt zur Wochenmitte zu speziellen Veranstaltungen für die Presse ein./tav/das