FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger nach den jüngsten Verlusten zunächst etwas zurückhalten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt am Montagmorgen eine kaum veränderte Eröffnung bei 9548 Punkten. Für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50 , deutete sich ein Plus von 0,17 Prozent an.

Die Nervosität bleibt aber hoch, da der Dax in der Vorwoche bereits mehr als 3 Prozent eingebüßt hatte. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Verlust schon auf mehr als 11 Prozent.

Im Fokus bleiben die Ölpreise, die laut Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK die Unsicherheit hoch halten dürften. Sie hatten in Asien noch einmal mit deutlicher Schwäche auf die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran reagiert, da das Land nun wieder uneingeschränkt Öl exportieren kann. Zuletzt lagen beide Öl-Sorten knapp 2 Prozent im Minus.

AIRBUS BEI L&S GEFRAGT

Mit Argusaugen verfolgen die Anleger auch weiterhin die Kursentwicklung an der tonangebenden Wall Street. Am Freitag hatte sich der Verkaufsdruck an den New Yorker Börsen fortgesetzt. Der nochmal beschleunigte Rohölpreisverfall hatte zusammen mit schlechter als erwarteten Daten aus der US-Wirtschaft den Dow-Jones-Industrial-Index erstmals seit Ende August unter 16 000 Punkten schließen lassen. Der Leitindex konnte sich dann aber schwerfällig vom Tief erholen. Wegen eines Feiertags bleiben in den USA die Börsen am Montag allerdings geschlossen.

Unter den Einzelwerten hierzulande dürften die Aktien von Airbus zu den Favoriten zählen. Ein Börsianer wertete positiv, dass der Iran nach Angaben von Transportminister Abbas Achundi 114 Flugzeuge bestellt hat. Die Maschinen würden nach der Umsetzung des Atomabkommens und der Aufhebung der Sanktionen allmählich geliefert und eingesetzt, sagte Achundi iranischen Medien. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) stiegen die Papiere um rund 2 Prozent.

DEUTSCHE BANK IM BLICK

Für die ebenfalls im MDax gelisteten Anteilsscheine von Rhön-Klinikum gab es bei L&S ein Plus von 0,61 Prozent. Nach dem Einstieg bei dem Klinikbetreiber hat der Wettbewerber Asklepios sein strategisches Interesse an Rhön-Klinikum bekräftigt. Er schließe "grundsätzlich einen weiteren Aktienerwerb nicht aus", sagte Asklepios-Finanzvorstand Stephan Leonhard der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe).

In den Fokus rücken ansonsten die Papiere der Deutschen Bank . Das Finanzinstitut soll mit einer speziellen Software Kundenaufträge für Devisengeschäfte verzögert haben. Die gewonnene Zeit habe das Institut dann für Manipulationen zu Ungunsten der Kunden genutzt, lautet der Vorwurf einer bereits im Dezember eingereichten Sammelklage in den USA, über die das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Freitag) berichtete. Die Anleger zeigten sich aber kaum beeindruckt: Für die am Freitag stark unter Druck geratenen Papiere ging es bei L&S um knapp 1 Prozent nach oben./la/das