Die Temperaturen sinken derzeit überall unter Null und Deutschland ist im Wintermodus. Für unsere Landwirtschaft seien moderate Fröste positiv, betont Thomas Husemann, Pflanzenbau-Berater bei der AGRAVIS Raiffeisen AG.

Warum kann Frost positiv für unsere Landwirtschaft sein?

Husemann: Der Frost bewirkt vor allem auf schweren, bindigen Böden die sogenannte Frostgare, das heißt große Bodenkluten zerfallen in kleine Teile, wodurch die Bodenbeschaffenheit verbessert wird. Zudem schafft der Frost Befahrbarkeit, um eventuelle Dünge - und Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen zu können.

Sterben Zwischenfrüchte und Wintergetreide nicht ab?

Husemann: Ja, nicht winterharte Zwischenfrüchte und Unkräuter sterben ab, was die weitere Bearbeitung vereinfacht. Das Wintergetreide stirbt nicht so schnell ab, da es wie der Name schon sagt winterhart ist. Erst bei sehr tiefen Temperaturen und fehlender Schneedecke, kann es für Wintergetreide gefährlich werden.

Ab wann wird es denn kritisch oder gefährlich?

Husemann: Wenn Kahlfröste im deutlich zweistelligen Minusbereich sind, kann es unter Umständen zu Auswinterungen bei Wintergetreide kommen. Der Landwirt hat allerdings die Möglichkeit sein Getreide im Herbst 'winterfest' zu machen, um damit die Auswinterungsgefahr zu verringern.

Was genau kann der Landwirt denn tun?

Husemann: Neben der Sortenwah l wird die Winterhärte von Getreide wesentlich durch die Nährstoffversorgung beeinflusst. Die Pflanzen sollten im Herbst mit ausreichend Kalium versorgt werden, zu viel Stickstoff in Form von Nitrat ist hingegen eher kontraproduktiv. Durch eine Blattdüngergabe werden die Pflanzen zusätzlich vitalisiert und mit notwendigen Mikronährstoffen versorgt.

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