BERLIN (dpa-AFX) - Mehr als 238 000 Menschen in Deutschland wurden bislang gegen das Coronavirus geimpft. Bis Sonntagmorgen (Stand 08.00 Uhr) wurden insgesamt 238 809 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl dort erfasster Geimpfter um 40 665, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.

Unter den Geimpften sind 103 894 Bewohner von Pflegeheimen. 107 019 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 56 197 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.

Die meisten Impfungen wurden vom RKI bisher für Bayern erfasst (57 833), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (48 691) und Hessen (30 085). Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1837) und Brandenburg (3219) gemeldet. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an. Die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegenden Werte können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen zum Impfgeschehen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

Insgesamt 10 315 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter am Sonntag gemeldet. Außerdem wurden 312 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten ist jedoch schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 139,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 329,7 und Thüringen mit 248,9. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,4.

Im sächsischen Vogtlandkreis, dem bundesweiten Negativ-Spitzenreiter, verringerte sich der Sieben-Tage-Wert nach einem Anstieg am Samstag um 139,8 auf 745,6. Im Landkreis Meißen auf dem zweiten Rang ging der Wert um knapp 50 auf 544,3 weiter zurück. Die geringste Inzidenz hat mit 30,5 der ostfriesische Landkreis Leer. Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, das Saarland und Schleswig-Holstein haben einen Wert von unter 100.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1 765 666 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 03.01., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 34 272. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 381 900 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,95. Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt werden, "so dass der R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird"./rew/DP/nas