Moskau (Reuters) - In Russland wächst der Unmut über die militärische Führung nach einen ukrainischen Angriff auf eine Kaserne mit mindestens 63 Toten.

Der Senator und frühere stellvertretende Außenminister Grigory Karasin forderte eine interne Untersuchung. Der Abgeordnete Sergej Mironow verlangte, die Offiziere zur Verantwortung zu ziehen, die die Unterbringung von Soldaten in einem ungeschütztem Gebäude angeordnet hätten. In dem seltenen Eingeständnis eines Rückschlags hatte das russische Militär am Montag eingeräumt, eine improvisierte Kaserne in der Stadt Makiiwka in Donezk sei von Raketen getroffen worden. Die Ukraine hatte von hunderten getöteten russischen Soldaten gesprochen.

Scharfe Kritik kam auch von Militär-Bloggern. Der russische Ex-Kommandeur Igor Girkin, einer der einflussreichsten Blogger, kritisierte, neben der Kaserne sei Munition gelagert worden, obwohl man sich in Reichweite ukrainischer Raketen befunden habe. Der Blogger Archangel Spetznaz Z, dem auf Telegram über 700.000 Menschen folgen, schrieb: "Wer kam auf die Idee, viele Soldaten in einem Gebäude unterzubringen, wo selbst ein Narr versteht, dass es selbst bei einem Artillerietreffer viele Verwundete oder Tote geben wird?"

In mehreren russischen Städten gab es am Dienstag Trauerkundgebungen. In Samara, von wo mehrere Opfer stammten, wurden in der Innenstadt Blumen niedergelegt, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Novosti.

(Reuters-Büro, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)