Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Frankreichs HVPI-Teuerung sinkt im Dezember überraschend

Der Inflationsdruck in Frankreich hat im Dezember unerwartet abgenommen. Wie die Statistikbehörde Insee mitteilte, sank der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 6,7 (November: 7,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent und eine Jahresteuerung von 7,2 Prozent prognostiziert.

Deutsche Importpreise sinken im November unerwartet deutlich

Der Inflationsdruck von der Einfuhrseite hat sich in Deutschland im November zum dritten Mal in Folge verringert, und zwar viel deutlicher als erwartet. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent und lagen um 14,5 (Oktober: 23,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Raten von minus 1,6 und plus 19,3 Prozent prognostiziert. Die Importpreise für Energie sanken auf Monatssicht um 16,1 Prozent und überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 37,9 Prozent.

Ifo: Lage der deutschen Autoindustrie verbessert sich leicht

Die Lage in der deutschen Automobilindustrie hat sich im Dezember leicht verbessert, bleibt aber insgesamt angespannt. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts stieg der Indikator, der die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer misst, im Dezember auf plus 1,5 Punkte, nach minus 1,5 im November. Die Unternehmen waren deutlich zufriedener mit ihrer Auftragslage und die Engpässe bei den Vorprodukten entspannten sich leicht.

Frankreichs Verbrauchervertrauen sinkt im Dezember unerwartet

Das Verbrauchervertrauen in Frankreich hat sich Ende vergangenen Jahres unerwartet eingetrübt. Laut Mitteilung der Statistikbehörde Insee sank der Index des Verbrauchervertrauens auf 82 (November: 83) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 84 Punkte prognostiziert.

US-Repräsentantenhaus vertagt Sprecherwahl nach drittem gescheiterten Wahlgang

Das US-Repräsentantenhaus hat die Wahl eines Vorsitzenden am Dienstag nach drei gescheiterten Wahlgängen vertagt. Der Republikaner Kevin McCarthy konnte keine einfache Mehrheit von 218 Stimmen hinter sich versammeln. Bis zu 20 Abgeordnete aus der eigenen Partei votierten in den drei Abstimmungsrunden gegen McCarthy. Die Wahl des "Speaker of the House" soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Es war das erste Mal seit hundert Jahren, dass die konstituierende Sitzung der Kongresskammer ohne Wahl eines Vorsitzenden endete.

Familienunternehmen schaffen in Krisenzeiten mehr Jobs als DAX-Firmen

Deutsche Familienunternehmen haben im vergangenen Jahrzehnt deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als die DAX-Unternehmen in Aktionärshand. Nach einer Untersuchung der Stiftung Familienunternehmen der Jahre 2011 bis 2020 haben die 500 größten deutschen Familienunternehmen selbst im ersten Corona-Jahr weiterhin eingestellt, während die 26 nicht-familienkontrollierten Konzerne im DAX 30 Beschäftigung abbauten.

Polen erhält förmliche Absage aus Deutschland zu Reparationsforderungen

Polen hat nach eigenen Angaben eine förmliche Absage der Bundesregierung hinsichtlich der polnischen Reparationsforderungen für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden erhalten. "Nach Angaben der deutschen Regierung bleibt die Frage nach Reparationen und Entschädigung für Kriegsverluste abgeschlossen und sie beabsichtigt nicht, in Verhandlungen einzutreten", erklärte das polnische Außenministerium am Dienstag nach dem Empfang einer offiziellen Antwort aus Berlin.

US-Botschaft in Havanna stellt wieder Visa für kubanische Migranten aus

Die US-Botschaft in Havanna stellt ab Mittwoch wieder Visa für Kubaner aus, die sich in den Vereinigten Staaten niederlassen wollen. Die USA wollten durch eine Ausweitung des konsularischen Betriebs in Havanna ab dem 4. Januar eine sichere, legale und geordnete Migration von Kubanern sicherstellen und das Programm zur Zusammenführung kubanischer Familien wieder aufnehmen, kündigte die Botschaft in der vergangenen Woche an. Touristenvisa sollen weiterhin nicht ausgestellt werden.

Abtreibungspillen in den USA künftig auch in Apotheken erhältlich

In den USA wird die Verfügbarkeit von Abtreibungspillen deutlich ausgeweitet: Künftig sind sie auch in Apotheken erhältlich, wie die US-Arzneimittelbehörde FDA am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Das Mittel Mifepriston darf demnach in Staaten, in denen Schwangerschaftsabbrüche erlaubt sind, von Apotheken verkauft werden. Voraussetzung ist die Verschreibung eines Arztes. Bislang war die Abtreibungspille nur in Arztpraxen und Kliniken mit entsprechender Zulassung sowie bei wenigen Versandapotheken erhältlich.

Deutsches Emissionsziel wurde 2022 offensichtlich erneut verfehlt

Die deutschen Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen sind laut einer Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende 2022 erneut verfehlt worden. Den am Mittwoch veröffentlichten Berechnungen zufolge betrugen die Emissionen im vergangenen Jahr rund 761 Millionen Tonnen CO2 und lagen damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Emissionsziel von 756 Millionen Tonnen CO2 wurde demnach um 5 Millionen Tonnen überschritten.

Twitter will wieder mehr politische Werbung zulassen

Die Social-Media-Plattform Twitter will das Werbe-Verbot für politische Inhalte wieder lockern. Das Unternehmen teilte zudem mit, dass die Richtlinien für anlassbezogene Werbung in den Vereinigten Staaten angepasst wird. Dabei handelt es sich um Werbung, die das Bewusstsein für Kategorien wie bürgerschaftliches Engagement, wirtschaftliches Wachstum, Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit bei den Menschen schärfen soll. In den kommenden Wochen will Twitter die Werbepolitik an die des Fernsehens und anderer Medien angleichen.

Baerbock warnt vor zu großer Abhängigkeit von China

In der Debatte über den Umgang mit China hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre neue Strategie einer größeren Distanz zum wichtigsten deutschen Handelspartner verteidigt. Deutschland habe erlebt, was passieren könne, wenn es sich massiv von einem Land abhängig mache, "das unsere Werte nicht teilt, das als autokratisches Regime im Wettbewerb zu unserer Demokratie steht", sagte Baerbock am Mittwoch dem Fachinformationsdienst Table.Media mit Verweis auf Russland. Dies mache Deutschland "verwundbar".

Mindestens neun Tote bei Bombenanschlägen im Zentrum Somalias

Bei zwei zeitgleichen Bombenanschlägen in Somalia sind am Mittwoch mindestens neun Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. "Terroristen" hätten in dem Ort Mahas im Zentrum des ostafrikanischen Krisenstaates Anschläge mit mehreren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen verübt, sagte der örtliche Vertreter der Sicherheitsbehörden, Abdullahi Adan, in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Augenzeugen zufolge ereigneten sich die Taten in der Nähe eines Restaurants und eines Verwaltungsgebäudes. Der Augenzeuge Adnan Hassan sagte, er habe die Leichen von neun Menschen, darunter Frauen und Kinder, gesehen.

SCHWEIZ

Dez Verbraucherpreise -0,2% gg Vormonat

Dez Verbraucherpreise +2,8% (PROGNOSE: +2,8%) gg Vorjahr

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DJG/DJN/AFP/hab

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January 04, 2023 03:00 ET (08:00 GMT)