FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche und andere europäische Staatsanleihen haben am Dienstag weiter unter Druck gestanden. Am Markt wurden die bessere Stimmung an den Aktienmärkten und das hohe Angebot an neuen Anleihen als Gründe genannt. Der für deutsche Papiere richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,35 Prozent auf 158,80 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um dreieinhalb Basispunkte auf 0,57 Prozent.

Sichere Anlagen wie Staatsanleihen waren am Dienstag wie schon zum Wochenstart weniger gefragt, weil sich die zuletzt schlechte Stimmung an den Aktienmärkten besserte. Ausschlaggebend war die etwas stabilere Lage an den chinesischen Finanzmärkten. So ließ die Notenbank die Landeswährung Yuan auf dem Festland nicht weiter abwerten und intervenierte laut Medienberichten im freieren Devisenhandel in der Sonderverwaltungszone Hongkong.

In Europa legten die meisten Börsenindizes spürbar zu, was im Gegenzug die Anleihekurse belastete. Experten verwiesen aber auch auf das in dieser Woche hohe Angebot an neuen Staatsanleihen. Allein am Dienstag kämen langlaufende Schuldtitel aus dem Euroraum im Wert von etwa 15 Milliarden Euro auf den Markt, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Zugleich fallen in dieser Woche keine nennenswerten Rückzahlungen durch fällige Wertpapiere an, was die Kurse zusätzlich drückt.

Die wenigen Wirtschaftsdaten sorgten im Vormittagshandel nicht für große Impulse. Auch in den USA stehen keine besonders wichtigen Konjunkturdaten an. Allerdings äußern sich eine Reihe ranghoher Notenbanker sowohl aus dem Euroraum als auch aus den USA./bgf/jsl