FRANKFURT (awp international) - Der Devisenhandel läuft am Mittwoch weitgehend in ruhigen Bahnen. Am Vormittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1135 US-Dollar und damit etwa gleich viel wie am Morgen, aber etwas weniger als am Vorabend. Gegenüber dem Franken zeigte sich der Euro ebenfalls schwächer mit 1,0915 nach 1,0930 am Vorabend.

Der Dollar bewegte zum Franken nach dem jüngsten Kursrückgang nur wenig. Aktuell wird USD/CHF mit 0,9800 nach 0,9801 am Vorabend gehandelt. Der Dollar steht seit Anfang Monat unter Druck und hat nach der jüngsten Zinssenkung durch die US-Notenbank und der Annäherung zwischen der USA und China im Handelsstreit weiter an Wert eingebüsst, nicht nur zum Euro, sondern vor allem auch zum Franken. Im Fernosthandel notierte der Greenback zeitweise gar deutlich unter 0,98 Franken bei 0,9776.

Händler erklären sich die Dollar-Schwäche neben der Zinssenkung auch mit US-Konjunkturzahlen und damit, dass die USA nach dem Abkommen mit China nun auf die EU losgehen könnten. "Beseelt vom vermeintlichen Erfolg im Handelskrieg gegen China, will der US-Handelsbeauftragte Ligthizer nun die EU an die Kandare nehmen", schreibt die Valiant Bank in ihrem täglichen Kommentar. Insbesondere das Handelsbilanzdefizit mit Deutschland sei der US-Regierung ein Dorn im Auge. Ein weiteres Konfliktfeld ist der Bau der Erdgaspipeline Nordstream-2. Der US-Kongress hat Sanktionen gegen Firmen beschlossen, die am Bau der Leitung beteiligt sind.

Viel tiefer dürfte der Dollar nun nicht mehr sinken. Bei 0,9795 sei eine Unterstützung. Eine technische Gegenbewegung könnte in den kommenden Tagen den Kurs wieder auf 0,9875/85 führen. Bei einem Unterschreiten der Marke von 0,9795 könnte es zu einem Rutsch auf 0,9710 kommen, heisst es bei Valiant.

Euro macht nach Ifo zum Dollar kaum Boden gut

Am Vormittag erholte sich der Euro zum Dollar nur wenig von seinen Verlusten. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember deutlich aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima legte spürbar auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr zu.

Die befragten rund 9000 Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen für das kommende halbe Jahr besser. Analysten hatten mit einem weniger starken Zuwachs gerechnet. Das Ifo-Geschäftsklima gilt als der wichtigste wirtschaftliche Frühindikator für die deutsche Wirtschaft.

Eine Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde fand dagegen wenig Beachtung. Sie sprach auf einer Veranstaltung für den scheidenden EZB-Direktor Benoit Coeure. Geldpolitische Aspekte kamen allerdings kaum zur Sprache.

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