Zürich (awp) - Die grösste Gefahr droht dem Schweizer Immobilienmarkt durch regulatorische Verschärfungen. Dies ist ein Befund aus einer Umfrage des Finanzberaters Moneypark. Derweil präsentiert sich die Marktsituation gemäss der Experten-Umfrage stabil. Aufgrund der geringen Risiken und des Inflationsschutzes werden Immobilien auch weiterhin als eine attraktive Anlage eingeschätzt.

Konkret sieht jeder dritte Immobilienexperte in einer weiteren Verschärfung der Regulierung derzeit die grösste Gefahr, wie Moneypark am Freitag mitteilte. Befragt wurden im ersten Quartal 2017 rund 80 Personen aus der Immobilienwirtschaft, darunter Finanzierungsexperten und Immobilienmakler.

In den vergangenen Jahren erfolgten mehrere Regulierungsschritte, die das Preiswachstum von Immobilien bremsen und das Risiko von Ungleichgewichten im Markt verringern sollen. Insbesondere die hohen Tragbarkeitshürden und der kalkulatorische Zinssatz von 5% schliessen laut Moneypark mittlerweile rund ein Drittel aller Haushalte vom Immobilienkauf aus.

"WEITERE SCHRITTE NICHT ANGEZEIGT"

"Die Regulierungen haben eindeutig zu einer Dämpfung des Marktes beigetragen, allerdings sind weitere Regulierungsschritte momentan nicht angezeigt und drohen einen an und für sich kerngesunden und ohnehin schon sehr konservativen Markt weiter auszutrocknen", gibt Moneypark-CEO Stefan Heitmann in der Mitteilung zu Bedenken. Wie die Umfrage ergab, sehen 74% der Befragten einen stabilen Markt mit konstanten bis steigenden Preisen ohne Anzeichen einer Blase.

Neben regulatorischen Verschärfungen fürchten die Experten auch den Rückgang der Zuwanderung, welcher laut Moneypark insbesondere nachfrageseitig in bestimmten Regionen und Segmenten wie etwa dem Luxussegment zu einer Dämpfung beitragen dürfte.

LUXUSIMMOBILIEN BLEIBEN SORGENKIND

Gerade im Luxussegment erwarten die Experten weiter sinkende Preise um bis zu 3,5%, wie es heisst. Auch die Geschäftsliegenschaften werden eher kritisch beäugt. Nach wie vor stabil beurteilen die Experten den Markt für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, bei denen mehrheitlich konstante Preise erwartet werden. Potenzial wird hingegen bei den Mehrfamilienhäusern geortet. Hier wird mit Preissteigerungen um bis zu 3,5% im laufenden Jahr gerechnet.

IMMOBILIEN ATTRAKTIVER ALS AKTIEN

Drei Viertel der Experten beurteilen Investition in Immobilien attraktiver als in Aktien. Wie Moneypark dazu schreib, vermögen Immobilien aufgrund der tiefen Zinsen und geringen Risiken zu überzeugen. Auch der Inflationsschutz von Sachanlagen wird von jedem vierten Experten als Grund für die höhere Attraktivität von Immobilieninvestitionen genannt.

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