Zürich (awp)- Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag angesichts negativer Vorgaben aus Asien schwächer erwartet. Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus trübt laut Händlern die Stimmung ein. Zudem fehlten positive Überraschungen bei den Ergebnissen der Grosskonzerne Roche und Swatch. Ausserdem fuhr die Deutsche Bank den 5. Jahresverlust in Folge ein.

Auch von der US-Notenbank komme keine Unterstützung in diesem unsicheren Marktumfeld, sagte ein Händler. Das Fed hatte am Vorabend wie erwartet die Zinsen nicht angetastet und zudem für die kommenden Monate stabile Zinsen signalisiert. "Zusammen mit den bestenfalls wie erwartet ausgefallenen Jahresabschlüssen fehlen uns nun natürlich die Impulse, die bei den Anlegern für eine positive Stimmung hätten sorgen können", sagte der Händler.

Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr um 0,82 Prozent tiefer bei 10'771,01 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex noch 0,72 Prozent zugelegt. Sämtliche 20 SMI-Werte tendieren vorbörslich tiefer.

Unter Druck stehen Swatch (-4,1%). Der Uhrenhersteller hat die Markterwartungen verfehlt und im vergangenen Jahr vor allem wegen der Unruhen im Shoppingmekka Hongkong weniger Umsatz erzielt und auch weniger verdient als im Vorjahr. Im neu angelaufenen Jahr rechnet Swatch weltweit - bis auf Hongkong - währungsbereinigt aber mit Wachstum.

Im Sog von Swatch werden die Titel von Konkurrent Richemont um 1,6 Prozent niedriger gestellt.

Roche werden um 1,0 Prozent tiefer indiziert. Der Pharmakonzern ist dank seiner jüngeren Medikamente 2019 weiter gewachsen und hat den Gewinn markant gesteigert. Den Aktionären winkt zudem eine erneut erhöhte Dividende. Für 2020 stellt Roche weiteres aber etwas langsameres Wachstum in Aussicht. Roche hat damit die durchschnittlichen Analysten-Erwartungen in etwa getroffen.

Die Anteile von Novartis (-1,1%) werden ebenfalls tiefer indiziert. Der Roche-Rivale hatte am Mittwoch mit seinem Ergebnis - allerdings noch in einem positiven Markt - Anleger angezogen.

Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (-0,9%) und UBS (-1,0%) werden ebenfalls tiefer indiziert. Das wie erwartet schwache Abschneiden der Deutschen Bank könne die negative Stimmung im Sektor auch nicht aufhellen, sagte ein Händler.

Am besten schlagen sich SGS und Swiss Life, deren Aktien um 0,45 Prozent tiefer indiziert sind.

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