Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte gemäss den vorbörslichen Indikationen freundlich in die neue Handelswoche starten, gestützt auf leicht positive Vorgaben der Wall Street. In der Berichtswoche dürfte für die Märkte vor allem die September-Zinssitzung der US-Notenbank Fed im Zentrum stehen. Die Ergebnisse daraus werden am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht. Bis dahin dürften sich die Anleger vor allem in Zurückhaltung üben.

Beobachter glauben, dass Fed-Chefin Janet Yellen dann wohl den Startschuss für den Abbau der aufgeblähten Bilanz geben wird. Viel wichtiger seien für die Märkte aber Hinweise auf das Tempo der weiteren Zinserhöhungen durch das Fed. Am Montag warte man auf die Verbraucherpreise aus der Eurozone sowie am Nachmittag auf die Immobilienmarktdaten aus den USA. Hierzulande stehen Indexveränderungen im SMI und SLI an.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) steht um 08.20 Uhr 0,37% höher bei 9'061,84 Punkten. Das Grossteil der Titel notiert mit einem Aufschlag in der Region von 0,3% bis 0,5%.

Roche (+0,3%) dürften für Gesprächsstoff sorgen, musste doch der Pharmakonzern zwei Studien mit dem Immun-Therapeutikum Tecentriq auf Gesuch der US-Gesundheitsbehörde FDA teilweise aussetzen.

Novartis (+0,5%) und Nestlé (+0,3%) werden ab heute in ihrer SMI-Gewichtung gekappt. So machen Nestlé neu nur noch 21% des Gesamtindex aus, am Freitag betrug die Gewichtung noch rund 24%. Bei Novartis sind es noch 18% nach zuvor 21%. Fonds, die den Index abbilden, müssen ihre Bestände entsprechend reduzieren. Die Änderungen sind zwar schon länger bekannt, viele Marktakteure nehmen die Anpassungen aber erst per Stichtag vor.

Des weiteren ersetzen im SLI Logitech (+0,4%) die herausfallenden Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli (+0,2%).

Clariant (+0,5%) konnte derweil einen Erfolg mit seinem Biotreibstoff "sunliquid" verbuchen. Die slowakische Enviral hat eine Lizenz für die Anwendung der Technologie erworben, um eine Grossanlage für die kommerzielle Produktion von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen zu realisieren.

Am breiten Markt steht Valora im Fokus. Der Handelskonzern greift erneut im Ausland zu und erwirbt den Selbstbedienungs-Bäcker Backwerk für 190 Mio CHF. Zudem kommt es zu einer Kapitalerhöhung.

Zudem gab es Halbjahreszahlen von einigen "Nachzüglern": der Elektrotechnik-Gruppe Burkhalter und dem Bahnunternehmen BVZ.

ra/rw