Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte gemäss den vorbörslichen Kursen mit markanten Avancen in die neue Woche starten und damit an den Trend von Ende Woche anknüpfen. Der SMI könnte damit gleich mit der Eröffnung die 9'600-Punkte-Marke ins Visier nehmen. Für die aufgehellte Stimmung seien in erster Linie die US-Vorgaben verantwortlich, heisst es im Handel. Die US-Indizes setzten am Freitagabend ihre Rekordjagd fort und zogen nach dem europäischen Börsenschluss noch sehr deutlich an.

Getrieben wurde der neuerliche Kursanstieg an der Wall Street vor allem von starken Technologie- und Biotech-Werten nach überraschend guten Unternehmensergebnissen. Leicht enttäuschende US-Wirtschaftszahlen seien von den Börsenhändlern hingegen schnell unter den Tisch gewischt worden. Hierzulande ist derweil die (relative) Stärke des Franken zum Euro und zum Dollar, welche die Stimmung letzte Woche etwas gedämpft hatte, nun in den Hintergrund gerückt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,85% höher bei 9'596,66 Punkten.

Bei den Blue Chips werden vorbörslich Givaudan (+1,5% auf 2'244 CHF) sowie den schwergewichtigen Novartis (+1,2%) und Roche (+1,0%) Avancen von mindestens 1% zugetraut.

Givaudan waren am Freitag nach der Zahlenvorlage etwas abgestraft worden und scheinen sich nun von diesem kleinen Taucher zu erholen. Leichte Unterstützung erhalten sie von einer moderaten Kurszielerhöhung (2'327 von 2'260 CHF) von Goldman Sachs. Das organische Wachstum habe sich im zweiten Halbjahr in beiden Divisionen beschleunigt, heisst es im Kommentar lobend. Allerdings blieben Bedenken gegenüber der künftigen Margenentwicklung bestehen, weshalb die 'Hold'-Einstufung nach wie vor gelte.

Bei Novartis und Roche dürfte primär die Nachbearbeitung der Zahlen von letzter Woche (Novartis) und die Erwartung der Zahlen (Roche) eine Rolle spielen. Von beiden Unternehmen liegen allerdings auch Neuigkeiten vor. So hat die von Novartis übernommene Gesellschaft Advanced Accelerator Applications (AAA) von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das Medikament Lutathera bei der Behandlung von bestimmten Tumoren des Verdauungstrakts erhalten. Roche erhielt derweil von der FDA den "Breakthrough"-Status für das orale Medikament Balovaptan gegen Autismus Spektrumstörung.

Mehr als 0,5% legen ausserdem noch die beiden Grossbankentitel CS (+0,8%) und UBS (+0,9%) zu. Somit lässt die Investoren eine mögliche Busse der US-Behörden gegen die UBS wegen angeblicher Manipulation an den amerikanischen Terminmärkten kalt.

Einzige Verlierer im Feld der Blue Chips sind vorbörslich Aryzta (-1,8%), die schon an den letzten beiden Handelstagen nach einer Gewinnwarnung fast um 30% eingebrochen waren. Der Analyst von Goldman Sachs giesst nun noch mehr Öl ins Feuer, indem er die Papiere neuerdings zum Verkauf empfiehlt.

Am breiten Markt zeichnen sich bei AMS (+18%) satte Kursgewinne ab, nachdem das Unternehmen vorbörslich Angaben zum Umsatz gemacht hat und gleichzeitig die mittelfristigen Wachstumsziele noch einmal erhöht hat.

Im Fokus sind in diesem Segment ausserdem Bossard nach der Ankündigung eines CEO-Wechsels sowie Santhera nach Angaben zum Geschäftsverlauf.

rw/cf