Zürich (awp) - Dem Schweizer Aktienmarkt hat die Anfangsverluste schnell aufgeholt und notiert am Mittwoch eine Stunde vor Mittag gar knapp im Plus. Die anfänglichen Verluste wurden in Handelskreisen vor allem mit den schwachen Vorgaben aus den USA begründet. Verwiesen wurde u.a. auf Sorgen im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China. Aber auch andere Belastungsfaktoren wie die Angst vor einer baldigen Rezession oder einem harten Brexit wurden ins Feld geführt.

Nach den anfänglichen Verkäufen fanden sich auf dem tieferen Niveau dann aber schnell wieder Käufer. Die Angst der Anleger, dass die seit Weihnachten aufgelaufenen Gewinne am Aktienmarkt wieder abgegeben werden könnten, sei zwar deutlich zu spüren, heisst es im Handel. Die eingepreisten Abschläge für gewisse Risiken seien aber zum Teil immer noch hoch, was Investoren immer wieder zu Käufen verleite. Und einige Investoren argumentieren auch, dass die Stimmung aktuell wohl immer noch schlechter sei als die tatsächliche Situation, vor allem in Bezug auf die Weltkonjunktur.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt kurz nach 11 Uhr um 0,22 Prozent auf 8'986,06 Punkte. Er notiert damit auf Tageshoch und hat gegenüber dem Tiefstpunkt bereits über 70 Punkte gutgemacht. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,21 Prozent auf 1'394,68 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um ebenfalls 0,21 Prozent auf 10'487,30 Zähler. Nachdem von den 30 Top-Werten anfänglich fast alle im Minus gestanden hatten, sind es mittlerweile nur noch knapp ein Drittel.

Klar grösster Gewinner bei den Blue Chips sind Logitech (+3,3%). Hier sorgt eine Ratingerhöhung durch JP Morgen auf 'Overweight' nach den am Vortag präsentierten Quartalszahlen für gute Stimmung. Die vermehrte Ausrichtung auf die Wachstumskategorien Gaming und Video gehe mit höheren Margen einher, begründen die Analysten unter anderem ihre Einstufung.

Dahinter folgen einige Werte mit positiven Veränderungen von jeweils gut 1 Prozent wie etwa Schindler, Lonza und Swisscom.

Auch UBS (+0,9%) gehören zu den Gewinnern. Die grösste Schweizer Bank kann damit einen Teil der Vortagesverluste (-3,2%) wieder gutmachen. Bekanntlich war das am Dienstag präsentierte Viertquartalsergebnis nicht gut aufgenommen worden. Entsprechend gibt es von Analystenseite nun zwar einige Kurszielsenkungen - die meisten Beobachter sind für die UBS-Aktie aber weiterhin recht positiv eingestellt. Auch die Aktien der anderen SMI-Banken - CS (+0,9%) und Julius Bär (+0,5) - sind auf der Gewinnerseite zu finden.

Klar grösster Verlierer sind derweil weiterhin Sika (-3,5% auf 130,30 Fr.). Der Bauchemiehersteller hat eine Pflichtwandelanleihe über 1,3 Milliarden Franken im Zusammenhang mit der kürzlich angekündigten Parex-Übernahme platziert. Der Umfang des für die Finanzierung verwendeten Eigenkapitals fiel damit allerdings höher aus als erwartet, was nun mit der Verwässerung auf die Kurse drückt.

Klar unter Druck stehen bei den Blue Chips auch SGS (-1,2%) und Ams (-1,2%). Der Warenprüfer hatte am Dienstag Zahlen vorgelegt und wird jetzt von einigen Analystenkommentaren etwas gedrückt, beim Chip-Hersteller belastet eine Umsatzwarnung des grössten europäischen Chipanlagen-Bauers ASML. Zu den grössten Verlierern gehören ausserdem noch die konjunktursensitiven Geberit (-0,9%) und LafargeHolcim (-0,5%) - ohne fundamentale News allerdings.

Im breiten Markt haben u.a. Barry Callebaut (+1,3%) und Autoneum (-1,5%) Umsatzzahlen, die VP Bank (+1,2%) erste Angaben zum Gewinn veröffentlicht. SIG Combibloc (+2,0%) werden nach einer Ersteinstufung durch die Deutsche Bank mit 'Buy' gut nachgefragt. Bei den grössten Gewinnern sind ausserdem Aryzta (+4,9%), Interroll (+3,7%) und Valartis (+3,0%) zu finden, bei den grössten Verlierern Galenica (-3,7%) Schmolz+Bickenbach (-3,1%) oder Kingelnberg (-2,9%).

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