Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagmittag etwas tiefer. Allerdings halten sich Verlierer und Gewinner in etwa die Waage und die Kursausschläge der Mehrheit der Titel in engen Grenzen. Ausschlaggebend für das Minus des SMI sind die Abgaben in UBS im Anschluss an die Jahreszahlen. Die Stimmung zum Wochenbeginn wird in Marktkreisen denn auch eher als neutral denn negativ eingestuft. Im Fokus stehen global gesehen die Hoffnungen auf eine baldige Regierungsbildung in Deutschland und der noch nicht gelöste Budgetstreit in den USA.

In Marktkreisen wird der "Shutdown" indes eher gelassen gesehen, zumindest vorläufig. Dieser dürfte - wenn überhaupt - höchstens für kurzfristige Irritationen sorgen, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Die Bank verweist weiter auf den anhaltenden Optimismus der Investoren aufgrund der vorteilhaften Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft und den daraus abzuleitenden "hervorragenden" Gewinnaussichten der Unternehmen. So sei etwa der Auftakt in die US-Berichtsaison nach 10% der im S&P 500 enthaltenen Unternehmen als gelungen zu bezeichnen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 11.45 Uhr 0,12% tiefer bei 9'498,16 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,13% auf 1'565,48 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,09% auf 10'925,28 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 15 im Minus, 14 im Plus sowie Zurich unverändert.

Grösster Verlierer sind derzeit UBS (-1,6%). Die Bank hat das vierte Quartal 2017 wie angekündigt mit einem Milliardenverlust abgeschlossen; schuld daran sind die Wertberichtigungen auf steuerlich abzugsfähige Verlustvorträge wegen der US-Unternehmenssteuerreform. Insgesamt wird das vorliegende Ergebnis als uneinheitlich bezeichnet. Während der Vorsteuergewinn im Wealth Management eher am unteren Ende der Erwartungsbandbreite ausfällt, übertrifft jener im Wealth Management Americas die Schätzungen klar. Eher enttäuschend sei hingegen der Gewinnbeitrag aus dem Investment Banking ausgefallen, so der Tenor. Gut kommen wiederum die progressive neue Ausschüttungspolitik sowie das Aktienrückkaufprogramm an. CS (-0,3%) halten sich um einiges besser.

Hinter UBS büssen Richemont (-1,2%) am meisten an Terrain ein. Der Luxusgüterkonzern hat am Morgen die Absicht zur vollständigen Übernahme der Online-Plattform Yoox Net-A-Porter verkündet. Auf den Gewinn von Richemont dürfte sich die Transaktion lediglich marginal auswirken, sie sei aber ein wichtiger Schritt in der verstärkten Ausrichtung auf Online-Kanäle, heisst es in einem Kommentar dazu.

Weitere Verlierer sind etwa Sonova (-0,7%), Givaudan (-0,5%) oder Novartis (-0,3%). Mit Nestlé (+0,1%) nach einer Kurszielerhöhung durch Barclays und Roche (+0,5%) ziehen die anderen beiden aus den "Top 3" dagegen leicht an.

Klar an der Spitze liegen derzeit Dufry (+2,7%). Der Reisedetailhändler hatte am Freitagabend über die Fortschritte beim geplanten Börsengang der US-Tochter Hudson berichtet. Dieser könnte Dufry laut einer Schätzung der Zürcher Kantonalbank über 900 Mio CHF einbringen. Dufrys Verschuldung würde damit so weit sinken, dass wieder Ausschüttungen an die Aktionäre möglich wären.

Weiter legen Logitech (+1,1%) am Vortag der Ergebnispublikation oder Sika (+0,7%) etwas deutlicher zu. Letztere erhalten dabei Unterstützung von einem Interview des CEO Paul Schuler mit der "Finanz und Wirtschaft". Er sieht eine Chance, dass der zuletzt stark gestiegene Aktienkurs eine Lösung im Streit um den Verkauf des Unternehmens bringen könnte, bei der alle Parteien als Gewinner vom Platz gehen könnten.

Im breiten Markt verzeichnen Dätwyler ein sehr solides Plus von 1,9%. Der Titel wird dabei von der Meldung über eine Vertragsverlängerung mit dem wichtigsten Kunden Nestlé beflügelt. Demnach wird Dätwyler auch in den kommenden Jahren die Kapseln für den wichtigsten Kunden Nespresso herstellen.

Interroll warten nach guten Umsatzzahlen mit einem Plus von 2,0% auf. Die Analysten sehen ihre Umsatzerwartungen übertroffen und werten die Zahlen leicht positiv.

cf/ra