BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem Treffen der EU-Agrarminister zur Milchkrise hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt deutlich gemacht, dass er weitere staatliche Hilfen für die Bauern für unabdingbar hält. Allerdings will er diese an Bedingungen koppeln. "Wir brauchen weniger Milch zu besseren Preisen. Deshalb will ich neue staatliche Hilfen als Gegenleistung an eine Mengendisziplin koppeln", sagt der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Montag).

Es sei zunächst Aufgabe der Wirtschaftsbeteiligten, die strukturellen Ursachen der Milchkrise endlich an der Wurzel anzupacken. "Mit einem "Weiter so" laufen Bauern und Molkereien sehenden Auges in die nächste Krise", warnte Schmidt. "Die dauerhafte Lösung der Krise kann letztendlich nur im Markt selbst gefunden werden."

Die Milchpreise in Deutschland und ganz Europa waren in den vergangenen Monaten wegen eines Überangebots im Keller. Die Erzeugerbetriebe stehen deshalb unter erheblichem Druck. Die EU-Agrarminister beraten am Montag (ab 11.00 Uhr) in Brüssel darüber, wie den Bauern in der Milchkrise weiter geholfen werden kann. EU-Agrarkommissar Phil Hogan will dazu ein Sondermaßnahmenpaket vorstellen. Außerdem wollen Schmidt und seine europäischen Kollegen darüber beraten, wie die Lage der Bauern auch längerfristig gestärkt werden kann./kr/DP/zb