BERLIN (dpa-AFX) - Bund und Länder wollen bessere Lebensbedingungen für Kühe, Schweine und andere Nutztiere in Deutschland erreichen. Dafür könnte eine neue Steuer auf Fleisch und andere Tierprodukte kommen - bis das feststeht, dürfte es aber noch eine ganze Weile dauern. Nach einer Sonder-Agrarministerkonferenz in Berlin kündigte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag an, bei einem weiteren Bund-Länder-Treffen im Frühjahr Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Finanzierung vorzustellen.

"Bessere Bedingungen in der Tierhaltung, mehr Platz und Beschäftigung im Stall - Tierwohl muss uns etwas wert sein", teilte Klöckner mit. "Und Tierhalter müssen von ihrer Arbeit leben können." Es brauche einen "Pakt vom Stall bis auf den Teller", der politisch und gesellschaftlich breit getragen werde. Es sei ein "wichtiges Signal", dass auch die Länder diesen Weg unterstützten.

Die 16 Länderminister stellten sich nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums hinter die Empfehlungen der sogenannten Borchert-Kommission. Experten unter Leitung des früheren Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert (CDU) hatten einen Investitionsbedarf von zunächst 1,2 Milliarden Euro jährlich in den Ställen ermittelt und zur Finanzierung als "bestgeeignete Lösung" vorgeschlagen, tierische Produkte teurer zu machen, etwa über eine Tierwohl-Abgabe genannte Verbrauchssteuer. Damit soll erreicht werden, dass diejenigen für mehr Tierwohl zahlen, die auch viel Fleisch, Wurst, Milch oder Käse konsumieren./ted/DP/eas