Die anhaltende Euro-Aufwertung setzte ihnen zu. Die Gemeinschaftswährung stieg am Dienstag auf ein Vier-Monats-Hoch von 1,2055 Dollar und schmälerte die Wettbewerbschancen heimischer Firmen auf dem Weltmarkt. Unterstützung erhielt sie dabei von der starken Konjunktur. Das Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus der europäischen Industrie stieg im Dezember auf ein Rekordhoch von 60,6 Zählern.

Dax und EuroStoxx50 verloren dagegen jeweils etwa 0,8 Prozent auf 12.808 und 3482 Punkte. Das ist für beide Indizes einer der schwächsten Jahresbeginne ihrer Geschichte. "Die Erwartungen vieler Anleger an das Jahr 2018 sind hoch", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Nach sechs positiven Jahren in Serie nimmt das Rückschlagrisiko beim Dax aber deutlich zu." Ob die Weisheit "Das Börsenjahr wird wie der erste Handelstag" zutreffe, müsse sich allerdings erst zeigen.

Staatsanleihen flogen wegen der sinkenden Nachfrage durch die Europäischen Zentralbank (EZB) ebenfalls aus den Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf ein Zwei-Monats-Hoch von 0,464 Prozent. Ihre italienischen Pendants rentierten mit 2,046 Prozent ebenfalls so hoch wie zuletzt Ende Oktober. Die Währungshüter halbieren zum Jahreswechsel das Volumen ihrer Bond-Käufe auf 30 Milliarden Euro monatlich. Das sei zwar keine Überraschung, sagte Commerzbank-Anlagestratege Rainer Guntermann. Angesichts der vergleichsweise großen Emissionen neuer Schuldtitel in den kommenden Wochen sei aber unklar, wie der Markt sich darauf einstelle.

LUFTHANSA-HÖHENFLUG VORERST GESTOPPT

Bei Aktien gehörte Lufthansa mit einem Kursminus von bis zu 6,8 Prozent zu den größten Verlierern. Die Papiere der deutschen Fluggesellschaft hatten 2017 gut 150 Prozent zugelegt.[nL8N1OT0XF] Vor diesem Hintergrund stuften die Analysten der Bank of America Merrill Lynch die Aktien auf "Underperform" herunter und rieten dazu, in Titel des Konkurrenten Air France-KLM umzuschichten. Dessen Papiere gewannen in Paris 0,3 Prozent.

Unter Verkaufsdruck standen auch die europäischen Autobauer. Börsianer verwiesen auf die enttäuschenden Absatzzahlen aus Frankreich. Dort ging der Verkauf von Neufahrzeugen im Dezember um 0,51 Prozent zurück. Gleichzeitig rutschte der Anteil der Diesel-Fahrzeuge erstmals seit 2000 unter die 50-Prozent-Marke. Daraufhin gaben die Titel von BMW. Daimler und Volkswagen bis zu 3,1 Prozent nach. Die französischen Konkurrenten Peugeot und Renault büßten jeweils etwa 2,5 Prozent ein. In Mailand rutschten die Papiere von Fiat Chrysler, des Sportwagen-Herstellers Ferrari und des Bremsen-Spezialisten Brembo um bis zu 3,4 Prozent ab.