Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter hat Forderungen nach einer gesetzlichen Regelung für das Arbeiten im Homeoffice während der Corona-Pandemie zurückgewiesen. Im ZDF-Morgenmagazin sagte Kampeter, dass Betriebe im Vergleich zu vielen anderen Orten sicherer seien. "Es gibt sehr umfassende Vorschriften über den Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit gerade im Corona-Zeitalter für die Betriebe. An die halten wir uns auch", so Kampeter. "Eine Pflicht zum Homeoffice ohne Abwägung, ob geeignet oder nicht geeignet, das glaube ich, ist relativ unnötig und unnütz. Es wird nicht die Infektionszahlen verringern."

Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt sagte während eines Streitgesprächs mit Kampeter im ZDF, dass es noch immer Arbeitgeber gäbe, die Arbeitnehmer aus reiner Präsenzkultur heraus im Büro arbeiten ließen oder die die nötigen Schutzvorschriften im Betrieb nicht umsetzten. Daher seien "verbindliche" Regelungen für das Homeoffice und den Arbeitnehmerschutz nötig. "Ich glaube, dass der Arbeitsminister dafür sorgen muss, dass es eine Hotline gibt, eine Corona-Arbeitsschutz-Hotline, an die man sich wenden kann, wo man beraten werden kann, oder eben auch auf Missstände hinweisen kann", so Göring-Eckardt.

Kampeter betonte hingegen, dass man zwar für Verbesserungsvorschläge im Konkreten offen sei, aber gegen eine gesetzliche Regelung sei. "Ich wehre mich dagegen, dass Frau Göring-Eckardt etwas empfiehlt, was dem Infektionsschutz nicht dient, aber der wirtschaftlichen Gesundung in Deutschland erheblich schadet", sagte Kampeter.

Ähnlich wie die Grünen hat auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) einen Rechtsanspruch aufs Homeoffice gefordert, wo dies machbar sei. Auch die SPD stellte sich hinter solch einen Vorschlag, allerdings hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Ende vergangenen Jahres nach Bedenken vom Koalitionspartner Union seinen Vorschlag wieder zurückgenommen. Sein Gesetzentwurf sieht nun nur noch vor, dass ein Arbeitgeber mit einem Beschäftigten, der von zu Hause aus arbeiten möchte, darüber sprechen muss. Bußgelder seien darin auch nicht vorgesehen, so das Arbeitsministerium.

Heil will sich am Dienstag mit DAX-30-Personalvorständen und DAX-30-Betriebsräten treffen.

Mitarbeit: Petra Sorge

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January 12, 2021 04:09 ET (09:09 GMT)