FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat sich nach seiner beeindruckenden Erholungsrally vom Freitag stabil gezeigt. Die moderaten Gewinne zum Handelsauftakt am Montag jedoch bröckelten immer mal wieder ab.

Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex zuletzt um 0,10 Prozent auf 10 778,42 Punkte zu. Damit baute er er seinen knapp zweiprozentigen Gewinn aus der verkürzten Auftaktwoche des neuen Jahres minimal aus. Der MDax als Index mittelgrosser Unternehmen stieg am Montag um 0,37 Prozent auf 22 120,45 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat zugleich mit plus 0,03 Prozent auf der Stelle.

"Seit Freitag spricht alles für 'risk on'", sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Dabei verwies er auf Chinas gesenkte Kapitalanforderungen für Banken, dem "massiv positiven" US-Arbeitsmarktbericht für Dezember und Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell über ein weiterhin umsichtiges geldpolitisches Vorgehen der US-Notenbank.

Auch die Stimmen von Aktienstrategen mehren sich wieder, die nach dem kräftigen Börsenabschwung zum Jahresausklang nun neue Einstiegschancen propagieren. So gab der "Bull & Bear Indicator" der Experten von Merrill Lynch erstmals seit Juni 2016 wieder ein Kaufsignal und bei JPMorgan hiess es, dass Aktien inzwischen wieder extrem günstig erschienen.

Anleger hoffen aktuell ausserdem auf ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handelskrieges. Im Fokus steht daher der Besuch einer US-Delegation in China. Erstmals seit dem gegenseitig vereinbarten "Waffenstillstand" im Zollstreit vor fünf Wochen sollen am Montag und Dienstag die Handelsgespräche fortgesetzt werden.

Die gemischt ausgefallenen aktuellen deutschen Konjunkturdaten dürften indes kaum bewegen. Im deutschen Einzelhandel waren die Umsätze im November überraschend stark ausgefallen, während die deutsche Industrie zugleich weniger neue Aufträge erhalten hatte.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt bewegten vor allem Umstufungen. BMW zählten im Dax zu den grössten Verlierern mit minus 0,2 Prozent, nachdem JPMorgan-Analyst Jose Asumendi den Daumen über die Aktie des Autobauers gesenkt hat. Er verwies auf Qualitätsprobleme, die auf die Margen im Autogeschäft gedrückt hätten.

Die Aktie der Commerzbank wurde von JPMorgan indes in das "Top Pick"-Portfolio der europäischen Bankenbranche aufgenommen. Das bescherte dem Papier im MDax einen Gewinn von 0,8 Prozent.

Scout24 gaben zugleich am MDax-Ende um 2,7 Prozent nach. In einer Technologie-Branchenstudie senkten die Merrill-Lynch-Experten die Aktie des Internetportal-Betreibers auf "Underperform" und sind damit nun vorsichtiger gestimmt. Sie monierten, dass das Papier trotz der Schwächesignale der Sparte ImmobilienScout24 sehr hoch bewertet sei.

Osram folgte als zweitschwächster Wert mit minus 1,4 Prozent. Das Papier des Lichtspezialisten wurde vom Bankhauses Metzler abgestuft, das nun den Verkauf empfiehlt./ck/fba