FRANKFURT (awp international) - Angesichts des Konflikts zwischen den USA und dem Iran droht dem Dax zum Wochenbeginn ein Fall in Richtung der 13 000 Punkte. Knapp eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein Minus von 0,88 Prozent auf 13 103 Punkte. Letztmals notierte der deutsche Leitindex vor rund einem Monat unter der runden Marke von 13 000 Zählern.

Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad hat das Parlament im Irak überraschend für einen Abzug der rund 5000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. Wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohungen an die Führung im Iran nochmals massiv verschärft und vor Racheakten für die Tötung Soleimanis gewarnt.

"Die Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran lässt die Risikoaversion an den Finanzmärkten schon wieder ansteigen", schrieb Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank in einem Kommentar. Anleger könnten also weiter auf Nummer sicher gehen, entsprechend negativ sind an den Finanzmärkten die Vorgaben. Die Aktienbörsen in Asien starteten schwach in die neue Woche, während Anleger weiter einen sicheren Hafen in den als sicher geltenden Anleihepapieren suchen.

Auch bei Rohstoffen machen sich die Sorgen der Anleger am Morgen weiter bemerkbar. Der Goldpreis zog deutlich an, ebenso wie die Ölpreise. Wie schon am vergangenen Freitag könnte dies europäische Ölwerte stützen, Fluglinien jedoch belasten. Die schon vor dem Wochenende schwachen Papiere der Lufthansa fielen vorbörslich nochmals etwas.

Ansonsten blieb es ruhig, was Unternehmensnachrichten betraf. Nach dem Jahreswechsel kommen Analysten in die Gänge, wie diverse neue Einschätzungen zeigen. JPMorgan etwa blickt für 2020 optimistischer auf diverse Automobilwerte, darunter die nun mit "Overweight" eingestuften Aktien wie Schaeffler oder Jost Werke . Im vorbörslichen Handel zeigten sich diese beiden Aktien im schwachen Marktumfeld recht stabil.

Die Papiere von Telefonica Deutschland stehen derweil wegen einer Kaufempfehlung durch die Analysten von HSBC im Blick. Vorbörslich ging es hier um 0,8 Prozent aufwärts. Metro dagegen erhält nun von den Bernstein-Experten mit "Underperform" ein negatives Votum. Die Aktien gaben vor Börsenstart etwa 1 Prozent nach./tih/mis