San Franciso (awp/awp/sda/reu) - Die Angriffe von Hackern haben angesichts des in der Corona-Krise verstärkten Trends zum Home Office zugenommen. Die vom US-Sicherheitsdienstleister VMWare Carbon Black beobachteten Angriffe mit Schadsoftware auf Computer seien im März um 148 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, teilte das Unternehmen mit.

"Vor dem Hintergrund der Pandemie kommt es zu einem historischen Ereignis in der digitalen Welt - und das ist eine Pandemie der Cyber-Kriminalität", sagte VMWare-Experte Tom Kellerman. Es sei einfacher, einen Nutzer zu hacken, der von zu Hause aus arbeite und nicht direkt im Netzwerk einer Firma. Auch die Nutzung von virtuellen privaten Netzwerken (VPN) biete keinen sicheren Schutz: "VPN ist nicht kugelsicher", warnte Kellermann.

Auch Sicherheitsexperten der Arctic Security in Finnland stellen fest, dass sich die Zahl der angegriffenen Netzwerke im März in den USA und zahlreichen europäischen Staaten im Vergleich zum Januar verdoppelt hat. Viele Hacker nutzten auch die Corona-Angst als Köder, um etwa über E-Mails Schadsoftware auf Computer zu schmuggeln, sagen Sicherheitsexperten.

Aber auch die staatlichen Hilfsprogramme zur wirtschaftlichen Abfederung der Corona-Folgen ziehen Datendiebe an. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium musste etwa Auszahlungen stoppen, nachdem Cyberkriminelle offiziellen Webseiten täuschend ähnliche Internetseiten geschaltet hatten, um die Daten von Unternehmen abzugreifen und öffentliche Zahlungen auf ihre Konten umzuleiten.