Die Wachstumserwartungen, die sein Vorgänger Nikolaus von Bomhard - vor allem in den USA - für die Gesundheits-Sparte Munich Health hegte, hatten sich nie erfüllt. Zum 1. Februar wird Munich Health deshalb zum größten Teil in die Leben-Rückversicherung eingegliedert, der Rest geht wieder im Auslandsgeschäft der Erstversicherungs-Tochter Ergo auf, wie die Münchener Rück am Donnerstag mitteilte. Dadurch sollen auch die Kosten sinken. Insgesamt arbeiten für Munich Health 2000 Mitarbeiter, die meisten in der Erstversicherung im Ausland.

Im Zuge dessen fällt mit dem Abschied von Bomhards im April auch einer der bisher zehn Vorstandsposten weg. Die bisher für Munich Health zuständige Doris Höpke übernimmt dann von Wenning das Personalressort in der Rückversicherung. Wenning ist bisher für die Rückversicherung von Leben-Risiken zuständig und gibt diese Aufgabe - ergänzt um die Kranken-Rückversicherung - an Thomas Blunck ab. Dessen übrige Zuständigkeiten gehen wiederum an Höpke.

Die Münchener hatten darauf gesetzt, dass sich zusätzliche Ertragschancen ergäben, wenn sie Erst- und Rückversicherung im Gesundheitsgeschäft bündeln würde. Doch mit 5,6 Milliarden Euro Beitragseinnahmen im Jahr 2015 blieb die 2008 gegründete Munich Health das kleinste Geschäftsfeld. "Ungeachtet beträchtlicher Einzelerfolge haben sich die ursprünglich gesetzten Wachstums- und Ertragsziele (...) insgesamt nicht realisiert". Schon 2013 war der US-Krankenversicherer Windsor Health mit Verlust wieder verkauft worden. An den Zielen und den Ertragserwartungen für das Gesundheitsgeschäft ändere sich durch den Umbau aber nichts, betonte von Bomhard. Für 2016 hatte er für Munich Health einen Gewinn von 50 bis 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt, 2015 waren es 76 Millionen - ein Bruchteil des Milliardengewinns im Konzern.