ZÜRICH/PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Einen schweren Schlag hat der schweizerische Uhrenhersteller Swatch zum Wochenauftakt der europäischen Luxusbranche versetzt. Wegen einer schwachen Nachfrage auf dem wichtigen Absatzmarkt China verfehlte Swatch im ersten Halbjahr die Erwartungen deutlich. Das straften Anleger an der Börse in Zürich mit einem Kurseinbruch von mehr als 10 Prozent ab. Im Sog geriet die gesamte Branche unter Druck.

Swatch bekam die sich abschwächende Nachfrage im chinesischen Markt deutlich zu spüren. Von Januar bis Juni erzielte die Gruppe mit bekannten Uhrenmarken wie Omega, Longines oder Tissot einen Nettoumsatz von 3,45 Milliarden Franken. Das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Folge brach der Gewinn um mehr als die Hälfte ein.

Der Swatch-Kurs sackte am Morgen auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren und zog die Papiere anderer Luxusgüterhersteller mit nach unten: In Paris fielen LVMH um 2 Prozent, Kering um 4,4 Prozent und Hermes um 1,5 Prozent.

Swatch habe den Zahlenreigen aus der Luxusbranche eröffnet und ihre Ergebnisschätzung um mehr als Hälfte verfehlt, schrieb Analystin Chiara Battistini von JPMorgan in einer ersten Reaktion. Und die liege sogar noch prozentual zweistellig unter der Konsensschätzung. Der Gegenwind komme eindeutig vom Umsatz, der im ersten Halbjahr eingebrochen sei. Das laste auf dem gesamten Sektor. Battistini erwartet bei Swatch massiv sinkende Schätzungen im hohen zweistelligen Bereich.

In London sackten Burberry sogar um 11 Prozent ab. Hier sorgte ein Dividendenausfall für zusätzlichen Kursdruck. Die Abschwächung bei den Umsätzen dauere auch im Juli an, teilte das Unternehmen mit. Der Hersteller kostspieliger Mode wechselt nun den Chef aus, dem seit fast zweieinhalb Jahren amtierenden Jonathan Akeroyd folgt Joshua Schulman, vormals Chef der Modemarke Michael Kors./bek/AWP/ag/jha/