Wegen der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone und in Japan hat die Weltbank ihre Wachstumsprognose für die kommenden beiden Jahre gekappt. Auch die niedrigeren Ölpreise könnten die Schwäche auf diesen Märkten sowie in mehreren Schwellenländern nicht ausgleichen, erklärte die Weltbank. Die Experten gehen für 2015 nur noch von einem Zuwachs um drei Prozent aus. Vor einem halben Jahr lag die Prognose noch bei 3,4 Prozent. Für 2016 erwarten sie nun 3,3 statt 3,5 Prozent.

In Europa steht die Geldpolitik im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nicht aber weil sich heute wichtigen Notenbankvertreter zu Wort melden oder gar der Zentralbankrat tagt, sondern weil der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof seinen Schlussantrag in der Sache OMT-Beschluss der EZB stellt. In der Vergangenheit folgte das Gericht häufig dem Antrag des Generalanwalts. Die Marktteilnehmer werden dies daher mit großer Wahrscheinlichkeit als Vorentscheidung im OMT-Verfahren werten.  Der Eurokurs hat sich bis zum Mittwochmorgen etwas von seinen Verlusten aus den New Yorker Handel erholt, wo er in Sichtweite seines Neunjahrestiefs bei 1,1753 US-Dollar stand. Zuletzt kostete der Euro 1,1794 US-Dollar.

Trotz französischer Verbraucherpreise  für Dezember und den Produktionszahlen aus der Eurozone im November  gilt heute die Aufmerksamkeit Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten.
Dort  werden die Einzelhandelsumsätze und Importpreise des Monats Dezember für Aufmerksamkeit sorgen. Beide Datenreihen stehen unter dem Einfluss der gesunkenen Ölpreise. Bei den Einzelhandelsumsätzen drücken diese wegen verringerter Benzinpreise auf die nominale Umsatztätigkeit. Da zudem die Pkw-Verkäufe gegenüber November leicht im Minus gelegen haben, während die Kaufhausketten mehr umgesetzt haben dürften, erscheint die Konsensschätzung angemessen. Der Einfluss der Ölpreise auf die Importpreise wird erheblich sein. Von Anfang November bis Anfang Dezember sind die Ölnotierungen um über 20 % gesunken. Die Markterwartungen für die Dezember-Importpreise könnten unterschritten werden und auch im Januar wird sich der Preisverfall fortzusetzen. Die US- Notenbank veröffentlicht am späten Abend das" Beige Book".

Die Ölpreise haben am Mittwoch weiter an Boden verloren. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Morgen 45,99 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) liegt bei  45,34 Dollar. In den jüngsten Tagen haben die Produzenten vom arabischen Golf ihre Rhetorik noch einmal verschärft und klar gemacht, dass sie noch niedrigere Preise als aktuell akzeptieren könnten.

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