Vernier (awp) - Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat im Geschäftsjahr 2017 den Umsatz gesteigert und beim Gewinn auch dank tieferer Steuern in den USA kräftig zugelegt. Daran sollen auch die Aktionäre über die 17. Dividendenerhöhung in Folge teilhaben. An den mittelfristigen Zielen halten die Genfer wie erwartet fest.

Das Jahr sei mit einer guten Geschäftsdynamik abgeschlossen worden, heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Das Wachstum wurde über alle Produktsegmente und Regionen hinweg erzielt und das hohe Niveau der Pipeline und Geschäftsabschlussraten wurde beibehalten. Auch die zuletzt übernommenen Unternehmen hätten alle positiv zum Ergebnis beigetragen. Preiserhöhungen würden erfolgreich durchgesetzt, um höhere Produktionskosten voll auszugleichen.

UMSATZANSTIEG - GEWINN PROFITIERT VON STEUERN

Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um 4,9% auf 5,05 Mrd CHF, wobei die Verkäufe in Franken um 8,3% gestiegen sind. Der Reingewinn legte kräftig um 12% zu auf 720 Mio. Dies wohl nicht zuletzt auch dem deutlich tieferen Ertragssteueraufwand zu verdanken, der dank geringerer Steueraufwendungen in den USA nur noch 9% des Gewinns vor Steuern betrug nach 18% im Vorjahr.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank hingegen aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit dem "Givaudan-Business-Solutions-Programm" (GBS) um 3,3% auf 1'089 Mio CHF. Für GBS fielen 2017 Kosten von insgesamt 107 Mio CHF an, die Umsetzung verlaufe nach Plan. Die entsprechende Marge betrug damit nur noch 21,6%, nach 24,1% im Vorjahr.

Der freie Cashflow erreichte mit 594 Mio 11,8% der Verkäufe; 2016 waren es noch 12,8% gewesen. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung die Ausschüttung einer höheren Bardividende von 58 CHF je Aktie vorschlagen, im Vorjahr waren es 56 CHF gewesen.

Mit diesen Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten insbesondere beim Reingewinn deutlich übertroffen, bei der Dividende hatten sie mit etwas mehr gerechnet.

RIECHSTOFFE LEGEN IN ALLEN MÄRKTEN ZU

Die Division Riechstoffe meldet einen vergleichbaren Umsatzanstieg um 4,5% auf 2,34 Mrd CHF (+5,1% in CHF). Aufgrund der Kosten von GBS sank aber das EBITDA um 19% auf 486 Mio CHF, die Marge ging auf 20,7% nach 27,0% im Vorjahr zurück.

Bei den Riechstoffen (Luxusparfümerie und Konsumgüter) stieg der Umsatz um 4,8%. Die Riechstoffingredienzien und Active Beauty setzten 2,8% mehr um.

Mit Blick auf die Regionen war das Wachstum bei der Luxusparfümerie insbesondere vom Nahen Osten und Lateinamerika getrieben. Konsumgüter legten sowohl in den reifen als auch in den Wachstumsmärkten zu. Riechstoffingredienzien verzeichneten in Europa und Südamerika ein solides Wachstum, in Asien und Nordamerika blieben sie hinter dem Vorjahr zurück.

AROMEN PROFITIEREN AUCH VON ZUKÄUFEN

Die Division Aromen verzeichnete ein Umsatzplus von 5,3% auf 2,71 Mrd (+11% in CHF). Inklusive der im Juli 2016 übernommenen Spicetec, Activ International (Januar 17) und Vika (September 17) belief sich das Wachstum in Lokalwährungen auf 12%. Das EBITDA der Division stieg um 15% auf 603 Mio.

Alle Segmente lagen im positiven Bereich, Milchprodukte, Snacks und Getränke waren aber die Haupttreiber. Bei den Regionen verbuchte Givaudan robustes Wachstum in Asien-Pazifik und Nordamerika, Lateinamerika sei durch die schwache Konjunktur in Brasilien belastet worden. Das Wachstum in Europa, Afrika und dem Nahen Osten wird als gut bezeichnet.

Givaudan bekräftigt zudem erneut die seit August 2015 gültigen Mittelfristziele. Demnach streben die Genfer jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5% an und wollen damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17% liegen. Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden.

dm/ra