NEW YORK (awp international) - Die US-Steuerreform hat bei der amerikanischen Grossbank Citigroup zu einem gigantischen Verlust im vergangenen Jahr geführt. Doch Glück im Unglück: Das eigentliche Geschäft läuft und ohne die Reform, so rechnete die Bank am Dienstag in New York vor, wäre der Gewinn gestiegen. Vor diesem Hintergrund versicherte Bankchef Michael Corbat den Aktionären, in den kommenden Jahren wie geplant mindestens 60 Milliarden Dollar an sie auszuschütten. "Die Steuerreform ändert nichts an unseren Plänen", sagte Corbat. Vorbörslich stieg die Citigroup-Aktie um mehr als 2 Prozent.

Die Citigroup hatte bereits Anfang Dezember mitgeteilt, dass die Steuerreform die Bank massiv belasten wird. Im vierten Quartal lag der Verlust nun bei 18,3 Milliarden Dollar und im gesamten vergangenen Jahr bei 6,2 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 hatte die Citigroup unterm Strich noch 14,9 Milliarden Dollar verdient.

Die Belastung durch die von Präsident Donald Trump forcierte Reform fiel sogar noch höher aus als gedacht: Im Dezember war von rund 20 Milliarden Dollar die Rede - nun sind es 22 Milliarden Dollar, die das Geldhaus abschreiben muss. Der Grossteil der Belastung geht auf sogenannte Verlustvorträge zurück - dabei können frühere Verluste mit künftigen Gewinnen verrechnet werden und somit die Steuerlast drücken. Weil im Zuge der Reform der Steuersatz aber insgesamt sinkt, sind Verlustvorträge nun weniger wert. Ein kleinerer Teil der Belastung geht auf eine Sonderabgabe auf im Ausland geparkte Gewinne zurück./das/mis/jha/