Wien (Reuters) - Österreichs Wirtschaft hat sich zum Jahresende wegen des vierten Lockdowns eingetrübt. Nach einer Erholung in den Vorquartalen sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 2,2 Prozent geschrumpft, gab das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Montag im Rahmen seiner Schnellschätzung bekannt. Die erneuten Corona-Einschränkungen hätten vor allem im Tourismus, Handel und Verkehr zu Einbußen geführt, erklärte das Institut. Dies spiegle sich auch in geringeren Konsumausgaben. Im Jahresabstand sei die Wirtschaft jedoch um 5,4 Prozent gewachsen.

Die einschränkenden Maßnahmen hätten vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche betroffen, hieß es. Die Wertschöpfung im Bereich Handel, Beherbergung, Gastronomie und Verkehr sei im vierten Quartal um 5,6 Prozent gesunken. Bei sonstigen Dienstleistungen, wie Friseuren, oder bei Kunst und Unterhaltung schrumpfte die Wertschöpfung um 5,8 Prozent. Auch die Industrie- und Baukonjunktur habe vor dem Hintergrund von Lieferengpässen an Dynamik verloren, so das Wifo. Die Wertschöpfung in der Industrie sei um 1,7 Prozent gesunken, in der Bauwirtschaft um 1,4 Prozent.

Am 4. März will das Wifo die Jahresdaten veröffentlichen. Früheren Angaben zufolge rechnet das Institut für 2021 mit einem BIP-Plus von 4,6 Prozent.

(Reporterin: Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201-33702 (für Unternehmen und Märkte) oder +49 30 2201-33711 (für Politik und Konjunktur)