Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Chinas Industrie- und Dienstleistungssektor trübt sich im April ein

Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im April nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,2 (März: 51,9), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,4 Punkten prognostiziert.

Ratingagentur Fitch stuft Frankreich wegen hoher Staatsverschuldung herab

Die Ratingagentur Fitch hat Frankreich aufgrund hoher Staatsverschuldung in ihrer Bewertung herabgestuft. "Die Finanzkennzahlen sind schwächer als bei Mitbewerbern", teilte Fitch am Freitag mit und setzte Frankreich von der Bewertung AA um eine Stufe auf AA- herab. Die Ratingagentur beurteilte den Ausblick für das Land dennoch als stabil. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire erklärte gegenüber AFP, Frankreich werde Strukturreformen durchsetzen.

Spanien prüft mögliche Umgehung von Importverboten russischen Öls

Die spanische Regierung hat eigenen Angaben zufolge eine Untersuchung möglicher Importe von Dieselkraftstoff aus Russland über Drittländer eingeleitet. Bei einer ersten Untersuchung seien alle Papiere in Ordnung gewesen, erklärte Energieministerin Teresa Ribera am Freitag. Doch auch beim kleinsten Verdacht sei es "notwendig zu verifizieren, ob die importieren Produkte vom angezeigten Ort oder aus einem anderen Land kommen".

Kinderärzte warnen vor gravierendem Medikamentenmangel im Herbst

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor einem gravierenden Mangel an Medikamenten für Kinder im Herbst und Winter. "Wir werden wieder in eine Versorgungsnot geraten, die noch schlimmer werden könnte als zuletzt", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Samstag. Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform, auch Penicillin gebe es derzeit nicht.

Bayern erlaubt bei Kinder-Antibiotika Einfuhr nicht zugelassener Arzneimittel

Bayern erlaubt wegen der Lieferengpässe bei Antibiotika-Säften für Kinder vorübergehend die Einfuhr von eigentlich in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimitteln. Damit könnten "Pharmagroßhändler, Pharmafirmen und Apotheken unbürokratisch handeln", erklärte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstag. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützte das Vorgehen.

Kontroverse Debatte um Viertagewoche zum Tag der Arbeit

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai ist die Debatte über die Viertagewoche wieder voll entbrannt. Die Arbeitgeber warnten nach einem Vorstoß von SPD-Chefin Saskia Esken für eine Einführung samt Lohnausgleich am Sonntag vor Wettbewerbsnachteilen für die deutsche Wirtschaft. Union und FDP befürchteten ihrerseits eine Verschärfung des Fachkräftemangels.

Bitkom: ChatGPT könnte Ende der chinesischen Tech-Branche einläuten

Die wachsende Bedeutung Künstlicher Intelligenz könnte nach Einschätzung des Digitalverbandes Bitkom Chinas Technologiesektor ausbremsen. Selbstlernende Anwendungen wie der Chatbot ChatGPT könnten "der Anfang vom Ende des chinesischen Höhenflugs im Tech-Sektor sein", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder der Bild am Sonntag. "Künstliche Intelligenz braucht Meinungsfreiheit und Pluralismus, sonst kann sie nicht lernen." Das chinesische Zensursystem stelle das vor eine kaum lösbare Aufgabe.

Heil gegen Verbot von ChatGPT in Deutschland

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich gegen ein Verbot des Chatbots ChatGPT in Deutschland ausgesprochen. "Ich halte Verbote für den falschen Weg", sagte Heil dem Tagesspiegel vom Samstag. Der SPD-Minister plädierte jedoch für Transparenz bei Künstlicher Intelligenz (KI). Die Menschen müssten wissen, mit welchen Daten diese lernenden Systeme trainiert würden, sagte er. "Das beugt nicht nur Verschwörungstheorien vor, sondern verhindert auch, dass die Systeme ungewünschte Ergebnisse hervorbringen."

Grüne fallen in Umfrage auf niedrigsten Stand seit Dezember 2021

Die Grünen sind in der Wählergunst auf den tiefsten Stand seit Dezember 2021 gerutscht. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die Bild am Sonntag erhebt, kommen die Grünen in dieser Woche auf 14 Prozent, das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche.

EU und USA erarbeiten für G7-Gipfel Vorschlag für "Rohstoffklub"

Die EU und die USA haben nach einem Medienbericht einen Vorschlag für einen "Rohstoffklub" erarbeitet, der auf dem G7-Gipfel im Mai im japanischen Hiroshima diskutiert werden soll. Wie das Magazin Spiegel am Samstag berichtete, sollen in den Verbund neben den Mitgliedern der Gruppe aus sieben großen Industrieländern (G7) weitere westliche Staaten wie Australien und Südkorea sowie rohstoffreiche Länder aus Asien, Lateinamerika oder Afrika einbezogen werden.

Erdogan nach Erkrankung wieder im Wahlkampf

Nach seiner krankheitsbedingten Absage mehrerer Wahlkampftermine ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wieder öffentlich aufgetreten. Der 69-Jährige besuchte am Samstag zunächst eine Luftfahrtmesse in Istanbul, dann hielt er eine Wahlkampfrede in Izmir. "Es bleiben uns zwei Wochen, und wir werden noch mehr arbeiten, wir werden nicht aufhören", rief er dort seinen Anhängern zu. Am 14. Mai werden Präsident und Parlament neu gewählt.

Polen beschlagnahmt Gebäude einer russischen Schule in Warschau

Polen hat am Samstag das Gebäude eines russischen Gymnasiums in Warschau beschlagnahmt. Das Schulgebäude gehöre nun der Stadtverwaltung von Warschau, sagte ein Sprecher des polnischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Die Stadtverwaltung hatte demnach einen Gerichtsvollzieher beauftragt, um das Gebäude zu beschlagnahmen.

Biden wird bei Gala-Dinner wegen seines hohen Alters auf den Arm genommen

US-Präsident Joe Biden hat am Samstag beim traditionellen Gala-Dinner mit der Presse Witze über sein Alter über sich ergehen lassen müssen - und konterte seinerseits mit Sticheleien. "Daily Show"-Korrespondent Roy Wood Jr. witzelte anlässlich der erneuten Kandidatur des 80-Jährigen, dass dieser möglicherweise mit 86 Jahren noch Präsident sein könnte - während in Frankreich gegen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre protestiert wird.

USA fordern Ende der "provokativen" Aktionen Pekings im Südchinesischen Meer

Nach einer Beinahe-Kollision zwischen einem Schiff der chinesischen Küstenwache und einem philippinischen Patrouillenschiff im Südchinesischen Meer haben die USA ein Ende der "provokativen und gefährlichen" Aktionen Chinas gefordert. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte am Samstag, der Vorfall habe die "Belästigung und Einschüchterung" philippinischer Schiffe durch China wieder in Erinnerung gerufen. "Wir fordern Peking auf, sein provokatives und gefährliches Verhalten einzustellen."

Pjöngjang warnt nach Treffen zwischen Biden und Yoon vor "größerer Gefahr"

Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un hat angesichts der Ankündigung einer verstärkten atomaren Zusammenarbeit zwischen den USA und Südkorea vor einer "größeren Gefahr" gewarnt. Nordkorea sei nach wie vor davon überzeugt, dass seine nukleare Abschreckung "weiter perfektioniert" werden müsse, sagte Kim Yo Jong am Samstag in einer ersten Reaktion aus Pjöngjang laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Russland tauscht für Armee-Logistik zuständigen Vize-Verteidigungsminister aus

Vor der erwarteten Gegenoffensive der Ukraine hat Russland die Ablösung des bisherigen Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew bekanntgegeben. Sein Nachfolger als Cheflogistiker der Armee ist der General Alexej Kusmenkow, der bisher stellvertretender Direktor der Nationalgarde war und nun für die "materielle und technische Versorgung der Streitkräfte" zuständig sein wird, wie das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte. Misinzew war erst im September zum Vize-Verteidigungsminister ernannt worden.

Iranischer Präsident Raisi reist am Mittwoch nach Damaskus

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi wird am Mittwoch zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Syrien reisen. Die Reise sei "aufgrund der Veränderungen und Entwicklungen in der Region sehr wichtig", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Sonntag den iranischen Botschafter in Damaskus, Hossein Akbari. Raisi folgt einer Einladung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

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DJG/DJN/AFP/sha

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April 30, 2023 11:32 ET (15:32 GMT)