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NIKOSIA (dpa-AFX) - Einen Tag vor dem Türkei-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der zyprische Präsident Nikos Anastasiades sie in einem Telefonat um eine Vermittlung zwischen Nikosia und Ankara gebeten. Die Kanzlerin solle sich beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag für ein Ende der Erdgasbohrungen türkischer Schiffe in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des EU-Landes Zypern einsetzen, berichtete der zyprische Staatsrundfunk (RIK) am Donnerstag. Dies sei auch die Forderung der EU, habe Anastasiades betont.

Die Suche nach Erdgas durch die Türkei im Seegebiet vor Zypern hat gefährliche Spannungen im östlichen Mittelmeer ausgelöst. Das türkische Schiff "Yavuz" führt seit einigen Tagen südlich der zyprischen Hafenstadt Limassol Suchbohrungen durch. Es sei die sechste unbefugte Bohrung nach Erdgas, die die Türkei in der zyprischen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) durchführt, berichtete die zyprische Presse. Die Regierung in Nikosia bezeichnet die Aktionen Ankaras als "Piraterie".

Die Türkei erkennt Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas durch die zyprische Regierung ab, solange die türkischen Zyprer nicht zustimmen und die Zypernfrage nicht gelöst ist.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung den Südteil lenkt, ist seit 2004 EU-Mitglied. Zahlreiche Gespräche zur Überwindung der Teilung sind gescheitert./tt/DP/fba